Motorschaden - keine Kompression

Rund um den Motor der ZZR 600
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Zauberer
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Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 17.11.2012, 17:12

Mein neues Projekt!

Eine ZZR 600 E, Bj: 2003, km 13.800

Übermittelte Diagnose beim Kauf: Motorschaden, keine Kompression auf dem 2. Zylinder.

Bild Bild Bild

17.11.2012
Und dort wird sie jetzt stehen, bis zur Fertigstellung. Ob mit Austauschmoter oder was auch immer mit ihr passieren wird.
Bild
Man wird sehen, was an dieser Diagnose des Verkäufers dran ist. Mein erster Schritt wird eine Kompressionsmessung sein.

24.11.2012
Die Kompressionsmession stand an.
Kompressionsmesser.jpg
Kompressionsmesser

Das übliche Gerödel runter: Tank, Airbox (danke an den Vorschrauber für die vergurkten RamAireinlässe) und Zündkerzen alle raus.
Zur Messung selber ist nicht viel zu sagen. Neue Karte einlegen, Kompressionsmessgerät in den 1. Zylinderschacht gedrückt, Gashahn ganz auf und Startknopf drücken für 3-4 Sekunden. Das Spielchen mit Zylinder 2 - 4 wiederholen.
Beim Zylinder 2 habe ich 2 Versuche gemacht. Das Ergebnis, wie schon bekannt. Zylinder 2 hörte sich schon anders, leichter an und zeigte keine Kompression.
Auswertung.jpg
Auswertung

Anmerkung: Zylinder 4 hab ich nur kurz gehalten, daher wäre der Wert bestimmt noch gestiegen.

25.11.2012
Kompression fehlt, also muss es tiefer ran.
Ventilspiel kontrollieren. Auch das wurde vom Vorbesitzer schon gemacht. Das Ventilspiel ist untermaßig aber noch nicht so weit, dass ein Ventil offen stehen würde. Ventile fallen vom Spiel her aus.
Damit war klar, der Kopf muss runter. Wenn man sonst an einem Sonntag nichts bessers vor hat, baut man doch mal einen ZZR Motor aus.
Wie schon gesagt, der Motor hat wenig km runter, somit auch die erste Kette noch drauf. Es kam, wie es kommen musste. Die Ritzelmutter mal wieder wie festgeschweißt. Keine Gewalt, Hebel oder gutes Zureden half und löste dieses Scheißding.
Tja, wie schon bei Kaja ... Gewalt der besonderen Art:
Ritzelmutter.jpg
Ritzelmutter

Danach war auch der Motor frei und die ZZR sehr ... naja übersichtlich in ihren Anbauteilen.
Motor_raus.jpg

An einem frei stehenden Motor ist dann auch fix der Kopf abgenommen.
Kopf1.jpg
Kopf komplett

Deckel runter
Nockenwellenbrücken
Nockenwellen
Kettenspanner
und ein Sack voll Schrauben
Noch eine ex. Ölleitung abschrauben, den Kettenspannerschleifer durchdrücken und ... der Kopf ist runter.
Man sollte jetzt die Ventilkappen (mit Shims) abnehmen, da sie beim Umdrehen des Kopfes rausfallen würden.

Die Ventile sehen gut aus. Am 2. Zylinder etwas Russ, aber alles dicht. Test mit Benzin : Sprit in den Einlasskanal gegossen und an den Ventilen kam nichts raus. Auch eine Lampe in den Ein- und Auslasskanal zeigte keinen Lichtschein an den Ventilen. Ergebnis: Ventile sind dicht und lassen sich auch normal drücken (also auch nichs verbogen).
Kopf.jpg
1 + 2 Zylinder

Der Kolben selber von oben gesehen, völlig in Ordnung. Keine Macken, Risse oder Löcher.

Das Rätsel, wohin die Kompression entweicht, ist nicht zu sehen.

Es ist noch früh am Nachmittag, also weiter. Der Zylinderblock selber runter. Runter ist ja nicht so das Problem. Kurzer Schlag mit dem Hammer, schon ist er frei und locker, vorsichtig hochziehen und die Kolben fallen paarweise raus.

Und da liegt das Problem schon frei.
Kolben_defekt1.jpg
Kolben 2 + 3
Kolben_defekt2.jpg
Kolben 2 defekt!

man sieht es auf dem Bild kaum. 2 Stege zwischen den Kolbenringen sind gebrochen, 1 Kolbenring auch noch dazu. Das Loch Richtung Kurbelgehäuse ist gefunden.
Somit wird es einen neuen Dichtungssatz und Kolben geben und der ganze Spaß kann wieder zusammengesetzt werden.

01.12.2012
Alles da für die Reparatur. Alle nötigen Dichtungen und der Kolben.
Kolben wurde schon gewichtsmäßig mit dem alten Kolben verglichen und für gut befunden.
Achtung: Die 3 Kolbenringe alle mit der Öffnung um 120 Grad verdreht zurecht schieben.Der Kolben ist dann auch fix dran, Bolzen durchgedrückt und den Sicherungsring wieder rein.
Neue Fußdichtung auflegen, Steuerkette durch den Block ziehen und fixieren und dann den Block auf 2 Kolben aufsetzen. Ist echt ne Fummelei, wozu man gern 6 Hände hätte. Es geht aber auch mit Zweien ;) .
Motorblock.jpg
Motorblock auf den Kolben

Vorsichtig die Kolbenringen nacheinander zusammen drücken, schieben, wackeln und schwups, rutscht der Block etwas tiefer. Wenn die ersten beiden Kolben drin sind, die Kurbelwelle etwas drehen, dass die anderen beiden Kolben etas höher kommen (die ersten beiden sollen aber nicht wieder aus den Block rutschen). Verfahren, wie mit den ersten beiden Kolben. Nur dass jetzt noch weniger Platz ist. Irgendwann sind dann alle 4 Kolben drin, den Block in Position ruckeln und fertig. Ging besser als ich dachte.
Kopfdichtung drauf und den Kopf selber.
Für den hinteren Steuerkettenschleifer musste ich das WHB befragen. Irgendwie ist er beim Ausbau rausgefallen und lag nun so rum. Der Schleifer kann mit aufgesetzten Kopf noch eingeschoben werden. Unten gibt es eine Art Nut, wo er reinfasst.
12 Blockschrauben rein, wieder auf die beiden langen Schrauben geachtet und die Brocken passen zusammen.
Jetzt die Shims noch passig reintauschen. Die Werte waren schon ausgemessen. Ich hatte nur ein paar Stichproben gemacht, die ich alle genauso ermittelt hätte.
Kurbelwelle auf 1/4 OT gestellt, In und EX, Kette drüber und die Nockelwellenlager. Schrauben fest ziehen und ... passt nicht. Das passt irgendwie nie im ersten Versuch.
Der 3. Versuch war es dann endlich :evil: , dass alles schön sauber zusammen passte.
Man ist ja ein ordentlicher Mensch und somit hab ich das Ventilspiel noch einmal kontrolliert. Ich hätte kotzen können 1 von 16 völlig raus aus der Tolleranz. 1. Zylinder, 1. Auslassventil. Nicht mal mit 2 Augen zudrücken, kann man sowas lassen.
Es reicht Feierabend!

02.12.12
Heute soll der Motor fertig werden. Die Auslassnockenwelle raus, den einen Shim getauscht und alles wieder zusammen. Deckel drauf, Zündgeberdeckel, die vordere außenliegende Ölleitung dran und der Motorblock ist fertig zum Einbau.

08.12.12
Ziel heute, die Kompressionsmessung am überholten Motor. Dazu musste das schwere Teil mal wieder in den Rahmen rein. Sind ja auch nur 4 Schrauben und er hängt wieder in Position. Batterie rein, die lebenswichtigen Anschlüsse dran und ... rot und grün leuchten schon mal, Motor dreht über Anlasser.
Die Kompressionsmessung zeigte dann auch den gewünschten Erfolg. 11,5 bar auf dem 2. Zylinder. Der erste Teilerfolg ist da.
Morgen geht es weiter mit dem Zusammenbau - war heute einfach zu kalt.

09.12.12
Zusammenbau ist angesagt. Geht auch alles flutschig von der Hand. Mit dem neu erstandenen Gas-Heizstrahler angenehme Temperaturen. Es wird angebaut:
- Hinterrad
- Zündkerzen
- Krümmer
- Benzinpumpe
- Ölkühler
- Ölwechsel
- Wasserkühler, Schläuche und Wasser wieder drauf
- Motorabschottbleche
- Vergaser
- Endtöpfe
- Zündspulen
Zwischendurch schon mal das Ladegerät an die Batterie. Dann den Tank aufgelegt, angeschlossen und es kann in den Probelauf gehen.
3 Sekunden rödel rödel ... klack. Die Batterie ist doch leer. Somit wird es dann heute nicht mehr mit dem Test. Schade!!

15.12.12
Es ist überraschend warm und mild. Trotzdem wird der Heizstrahler angeschmissen. Der muss erst einmal sein Geld verdienen. :D
Da weiter, wo wir letzte Woche aufgehört haben. Noch schnell 5 Liter Sprit aus dem Reservekanister rein, an dem soll es ja nicht fehlen.
Rödel, rödel eine Weile... klack, Okay. Batterie doch nicht mehr die Beste. Also ran an meine ZZR und die neue Varta ausgebaut.
Reingetauscht und das Rödel, Rödel geht weiter. Der Anlasser funktioniert schon mal. Es dauert halt immer, bis die Vergaser vollgelaufen sind. Dann ein erstes vorsichtiges Laufen - wahrscheinlich auf einem Zylinder oder völlig verstellt. Es wird nicht besser, Rödel, Rödel ... in Gedanken baue ich schon wieder den Motordeckel runter um die Nockenwellenstellung zum OT zu überprüfen. Dann etwas mehr Laufen, es wird besser ... und sie läuft. Noch nicht richtig rund, aber läuft und nimmt Gas an.
Krümmer kontrolle. 4. Zylinder kalt. Also Zündkerze raus, die abgesoffen ist. Gereinigt, Funken kontrolliert und wieder rein.
Und dann ... springt sofort an, läuft ruhig und sauber. Im Stand mal 5 Minuten laufen lassen. Aus, Öl kontrollieren und etwas nachfüllen.

Vergaser synchroniesieren. Dazu kurzer Druck aufs Knöpfchen und .... läuft.
@Heidecamper
Dafür kriegt der Zauberer der Zaubererwerkstatt jetzt sein Sternchen. ;)

Noch die restlichen Teile, Verkleidung, Spiegel, Tank und Kleinkram dran. Feritg. Keine Schraube übrig, alles weg. Perfekt.
Offen ist jetzt nur noch die Ritzelmutter, die ich nicht mitgenommen hatte. :(

Geputzt steht sie jetzt da und wartet auf einen neuen Besitzer.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Xavista » 17.11.2012, 17:47

ist das die Maschine von r4v8? Die Eckdaten stimmen da recht stark überein.

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 17.11.2012, 18:08

Xavista hat geschrieben:ist das die Maschine von r4v8? Die Eckdaten stimmen da recht stark überein.
ja, das ist sie.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon zwille » 17.11.2012, 19:10

Moin.

Zum Thema Kompressionsmessung hatte ich mir schonmal eine kurze Anleitung angesehen. Dort steht, dass man die Messung bei betriebswarmem Motor durchführen soll.

Allerdings treten da drei Fragen bei mir zu auf:

1. Bei der ZZR dauerts ja doch einen moment, bis man nach einer Fahrt, um den Motor auf Temperatur zu bekommen, den Tank und die Airbox ab hat und dann noch die Kerzen rausgeschraubt sind. Macht das nichts?

2. Ich meine mal gehört zu haben, dass man Zündkerzen am besten NICHT bei warmem Motor rausschrauben soll, weil dann das Gewinde besonders empfindlich ist und auch die Kerze schneller abreißen kann. Korrekt?

3. Die Vergaser bleiben angeschlossen, oder? Einzig die Kerzen werden rausgeschraubt und nur bei dem Zylinder, wo gemessen wird, wird das Kerzenlock durch das Messgerät verschlossen. Korrekt?

Vielleicht mag Zauberer ja elaborieren, wie er die Messung vornimmt. Oder sogar seine Arbeit bebildern?

Gruß
Zwille

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Kasi » 18.11.2012, 01:00

Wenn eine kompressionsmessung nötig ist löppt die fuhre ja oft nicht mehr also hupe ob warm oder kalt.
Dreh alle 4 kerzen raus,sieh zu das die batt voll ist reiss den gasgriff auf vollgas und halte den fest.Jetzt prüfst du alle zylinder und lässt so lange orgeln bis es keine veränderung mehr gibt in der anzeige.
Natürlich ist der wert wichtig, viel wichtiger ist aber das es keine grossen abweichungen unter den zylindern gibt.
Alles easy und kein hexenwerk und wenn man keinen unrat in den kerzenlöchern versenkt kann da auch nix schief gehen.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon zwille » 18.11.2012, 09:40

Kasi hat geschrieben:Wenn eine kompressionsmessung nötig ist löppt die fuhre ja oft nicht mehr also hupe ob warm oder kalt.


Das klingt sinnig, da hatte ich noch gar nicht dran gedacht.

Vielen Dank für die Infos. :D

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 18.11.2012, 12:06

@Kasi
Genau so wird es gemacht.
Zu ergänzen vielleicht noch, die Spritzufuhr zu schließen. Es soll schon vorgekommen sein, dass so eine ZZR bei Spielen an den Zündkerzen in Flammen aufgeht (gell Shrek!).

@Zwille
ich gucke mal, ob ich dir auch ein paar Bilder liefern kann.
Der Motor soll sogar kalt sein, weil das der interessante Zustand für eine gute Kompression ist. Wenn es kalt ist, soll er sauber anspringen. Im kalten Zustand hat er die größten Toleranzen; z.B. Kolbenringe.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Gsunnies » 18.11.2012, 13:43

Motorschaden bei 13000km? da is aber irgendwas Komisch.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon rate.mal » 18.11.2012, 17:03

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem neuen Projekt.

Ich hoffe, daß der Server bald umzieht sonst ist ja hier alles wieder weg! :roll: [-o<
Bild das anlassen meiner Harley ist Musik in meinen Ohren Bild

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Firefield » 19.11.2012, 19:44

nach 13tkm motorschaden? nicht das du dir da noch mehr eingefangen hast... warscheinlich auf dem hinterrad warm gefahren...

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 25.11.2012, 20:46

es wurde mal wieder gearbeitet und die Ursache des Kompressionsverlustes gefunden.
Details im ersten Beitrag.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon TheSidt » 25.11.2012, 21:02

Wie sieht den das Hohnbild am Zylinder 2 aus??? Würde jetzt mal auf Kaputte kolbenringe Tippen

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Schleifi » 25.11.2012, 21:02

Ist das jetzt reparabel oder nicht. Also ohne nen anderen Motor einzubauen?
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon polsucher » 25.11.2012, 21:09

Was vermutest du als Ursache für den Schaden am Kolben, Zauberer?
Eventuell doch Ventile draufgeknallt oder Materialfehler?
Ist das Pleullager an der Kurbelwelle noch ok?
Gibt es übermaß-Kolben für die ZZR?

Gruß vom pol
Zuletzt geändert von polsucher am 25.11.2012, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Matrix » 25.11.2012, 21:11

@ Zauberer...
nachdem du beim Zylinderfuß angekommen warst...dachte ich mir schon das es nur an den Kolbenringen liegen kann.
Stellt sich mir doch die Frage wie so etwas an einem relativ "jungen" Motor passieren kann :-k
Wie schaut denn die Zylinderlaufbuchse aus? hat die auch einen weg bekommen?
Wünsch dir noch gutes gelingen, damit das "HERZ" wieder schlägt ;)
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 25.11.2012, 21:13

ihr habt zu früh gelesen. Der Beiträg geht noch weiter und das Bild vom defekten Kolben ist dabei.
Die Zylinderwände sehen tiptop aus.

Meine Vermutung zur Ursache:
Sprit ist in den 2. Zylinder gelaufen und hat an der Innenseite das Öl abgewaschen. Oder einfach mal einen schlechten Kolben erwischt.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Xavista » 25.11.2012, 22:15

Zauberer hat geschrieben:Wie schon gesagt, der Motor hat wenig km runter, somit auch die erste Kette noch drauf. Es kam, wie es kommen musste. Die Ritzelmutter mal wieder wie festgeschweißt. Keine Gewalt, Hebel oder gutes Zureden half und löste dieses Scheißding.
Tja, wie schon bei Kaja ... Gewalt der besonderen Art


bei meiner neuen Saß die Ritzelmutter auch verdammt fest, der Meister in meiner Werkstatt hat mir diesen (http://www.rodcraft.com/lang-de/produkt ... uct_id=600) Schlagschrauber dafür in die Hand gedrückt, der hat nen Drehmoment von 1,2kNm, die normalen in der Werkstatt hatten nur 600Nm. Da brauchte ich noch nicht mal die Hinterradbremse festhalten, nur angesetzt und schon war die Mutter ab.

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Kasi » 26.11.2012, 09:41

Ralf wenn die zylinder gut aussehen besorg dir einen neuen kolben nebst ringen.Lager könnte man da auseinander auch jetzt machen allerdings ob das bei der geringen laufleistung not tut.
Viel problematischer ist einen kolben zu bekommen der vom gewicht zu den übrigen dreien passt,vernachlässige das nicht sonst rächt sich das bei 140000 umdrehungen.
Beim TVR hatte ich ja genau das gleiche,erst der dritte kolben war halbwegs in der gewichtstolleranz und da gabs ja noch 7 andere ;)
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Zauberer » 26.11.2012, 09:57

Ein guter Hinweis.
Dann werde ich mal den alten Kolben, inkl. Ringe und Bruchstücke auswiegen und dazu den Ersatzkolben. Mal gucken, ob das passt.
Ich möchte vermeinden, die anderen 3 Kolben auch noch zu entfernen um sie auszuwiegen.
Wird wohl schwierig sein, eine entsprechende Waage zu finden.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon mobbedzwerch » 26.11.2012, 10:08

Eine Küchenwaage bis 5 kg sollte es tun :D , am besten eine digitale.
Und wenn du selber keine hast, frag doch mal in der netten backenden Nachbarschaft.
:wave
_______________
Meine Eltern haben schon früh mit mir auf Spaziergängen Bäume und Vögel bestimmt.
Bis heute kann ich treffsicher Bäume von Vögeln unterscheiden ;)
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon haertelthomas » 26.11.2012, 10:15

kann auch mal meinen Dealer nach org. Kolben fragen. Müsste den fast zum EK bekommen. Oder gibt es da bei den org. Kolben auch Gewichtsunterschiede?
SCHEISS AUF KÜSSCHEN!!!! GUTEN FREUNDEN GIBT MAN EIN BIER!!!!!

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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon Kasi » 26.11.2012, 12:40

Normalerweise werden die vor der montage zusammengesucht und darauf geachtet das sie zusammen passen.
Je "fetter" die motoren werden von der leistung und performance umso mehr stellenwert bekommt das und gipfelt darin das die kolben aufs halbe gramm angepasst werden(das ist aber bei der zzr nicht nötig)
Küchenwaage ist eigentlich ok wenn die scalierung fein genug ist,natürlich solltest du wenn du den ersatzkolben hast den auch auf die gleiche waage legen.
Es gibt grundsätzlich unterschiede beim gewicht egal ob serie oder zubehör.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon nevar » 30.11.2012, 13:11

Wir hatten mit ner anständigen Fräse immer Kolben vom Gewicht her angepasst. Toleranz der Waage +/- 1 Gramm - Kolben wiegen, Pleuel wiegen und dann nach und nach an unsinnigen Stellen symetrisch weggefräst, sprich vorne / hinten. Bisher hat es gehalten ;)
Und wiegen kann man auch die "Hälfte des Kolbens" - dafür gibts doppelseitiges Klebeband und Schnüre.
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon emil » 30.11.2012, 19:03

Ich finde das immer klasse, wie Ralf seine Arbeiten erläutert und vor allem auch bebildert, so dass sie für jeden anschaulich und nachvollziehbar sind, wollte das hier nur mal so am Rande erwähnt haben... =D> =D> =D>
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Re: Motorschaden - keine Kompression

Beitragvon TopfGold » 01.12.2012, 00:26

Zauberer hat geschrieben:17.11.2012
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Bild.


Ich finds eher krass, dass die ganze Aktion auf der eigentlich nur überdachten Terrasse geschieht. ;)


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