wie bereits angekündigt werde ich meine ZZR für den Einsatz auf der Rennstrecke umbauen bzw. ein paar "Kleinigkeiten" erledigen.
Der erste, große, Schritt ist schon erledigt: der Umbau auf Stummel einer Suzuki SV 650 S.
Während des Umbaus stand die ZZR mal da, ohne Lenkerarmatur am linken Stummel:
Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie hat es etwas sehr erotisches wenn der linke Stummel einfach nur die Kupplungsarmatur und den Griff an sich hat. Also ohne die ganzen Schalter mit denen eh nur das Licht geschaltet wird.
Da habe ich ein wenig überlegt.
Das Licht brauche ich ja eh nicht. Und die ganzen Kabel für Scheinwerfer, Blinker etc haben die Rahmenlöcher ziemlich gefüllt, sowie ziemlich viel Platz weg genommen vor der Airbox und haben mich ständig gestört wenn ich den Tacho angeschlossen hab, dann pimmelten die Kabel da so wirr in der Gegen rum...
Außerdem habe ich beim Wechsel der Vorderrades IMMER über die Tachoschnecke geflucht. Und die Tachowelle war auch immer im Weg.
Beim Ausbau der Tachowelle ist mir dann wieder eingefallen, wieso ich den Bremsleitungsverteiler überhaupt noch dran hatte: Nur für diesen gebogenen Draht, der mit zwei langen Schrauben durch den Verteiler verschraubt wird, um die Tachowelle zu halten. Wenn man nur den Draht verschrauben würde mit kürzeren Schrauben, würde die Tachowelle zu sehr beansprucht. Also nachdem die Tachowelle raus geflogen ist, kamen auch der Bremsverteiler und dieser Draht weg.
Was da noch dran hing war die Hupe. Die kam mir ja sowieso entgegen beim Lösen der Verschraubung.
Dann hingen da noch die beiden Kabel für die Hupe...
Da hat es dann endgültig geklickt. Der Kabelbaum wird gestrippt!
Habe also erstmal ganz unverfänglich damit angefangen, Tank und Luftfilterkasten zu demontieren. Dabei im Hinterkopf, dass die Kanzel ja sowieso nur durch 4 Schrauben (da wo mal die Spiegel waren) gehalten wird und so die Montage der Airbox wieder ein Kinderspiel wird.
Dann habe ich die linke Lenkerarmatur zerlegt und die ganzen Kabel darin los geschraubt. Musste ja alles weg. Die Kabel gingen aber nur bis zu dem Stecker, der wiederum am Hauptkabelbaum hing und dann irgendwo nach hinten ins Heck ging.
Was aber ein kleines Problemchen war, war der Kupplungshebelschalter. Ohne den würde es eventuell Probleme geben. Diesen einfach zu brücken wollte ich nicht, da es zu sehr was von pfusch hatte... Also konnte ich nicht einfach nur die Lenkerarmatur raus reißen und weg schmeißen, sondern musste die Kabel der Armatur einzeln verfolgen und sehen dass ich diejenigen für den Kupplungsschalter behalte.
So sah der Kabelbaum der Lenkerarmatur dann aus:
Der Kupplungsschalter hat drei Litzen. Im Schaltplan geguckt, und von diesen drei Litzen gingen zwei in einen separaten Stecker und eins - das Massekabel- wurde anscheinend mit dem restlichen "Kabelbaum" der Lenkerarmatur verlegt.
Also das Massekabel im Hauptkabelbaum (der Lenkerarmatur verfolgt), in der Hoffnung dass ich NICHTS beklopptes mit einer Masseverbindung machen muss.
Da der Stecker für den Kupplungsschalter aber nur zwei Kabel hatte, war mir eigentlich bereits klar, dass das irgendwie blöd werden musste mit der Masse.
Dann habe ich zum ersten Mal gesehen, wie Kabel miteinander im Original Kabelbaum vercrimpt werden:
Eines von den dreien ging zum Kupplungsschalter, eines ging zu irgendeinem Lichtschalter und die dritte Richtung war zum Stecker des Kabelbaums, welcher dann mit dem Hauptkabelbaum (vom Moped) verbunden wird. Eben diesen Stecker wollte ich aber eliminieren. Also von den drei Anschlüssen jeweils die beiden nicht genutzten abgeknipst. Vor dem knipsen aber jeweils 5-mal das Kabel verfolgt um sicher zu gehen dass ich auch ja das richtige abtrenne. Die Lenkerarmatur war damit Geschichte, der Kupplungsschalter konnte mit dem Stecker verbunden werden, jetzt musste ich mir nur etwas für die Masseverbindung überlegen.
Masse ist ja quasi überall wo Metall ist. Dachte ich mir. Also Multimeter auf Durchgangsprüfung gestellt. Ein Kontakt an den Minuspol und den anderen Ans Gabelrohr gehalten. Tatsächlich gibt's am Gabelrohr Masse. Wer hätte es gedacht. Es war mehr eine Verzweiflungstat weil ich nicht wusste wo ich jetzt Masse abgreifen sollte.
Da fiel mir ein, wie mir Oppa vor knapp 2 Jahren empfohlen hatte, wie ich meine Spiegel montieren könnte. In den Kupplungs- und Bremspumpenarmaturen sind Bohrungen mit M10er Gewinde drin! Geil! Also Schraube rein, Kabel mit Schraube verklemmen und Masse direkt am Halter für den Kupplungsgriff abholen.
Leider hat sich dann relativ schnell herausgestellt dass dieses M10er Gewinde kein Regelgewinde war sondern ein Feingewinde .
Da kam mir allerdings die Idee, das Kabel einfach lose ins Loch zu legen und mit dem Gummistopfen zu verklemmen, welcher sowieso in dem Loch war.
Zum Glück hingen am Rest des Massekabels noch das gecrimpte sowie die beiden kleinen Kabelstummel. Diese schnell ab isoliert und locker aufgefächert:
Idee war, diese offenen Kabelenden einfach ins Loch zu stopfen, mit dem Plastikstopfen zu verschließen und fertig - Masse!
Einziges Problem war, dass dieses Massekabel ein wenig lang war. Es ging ja vorher quasi ein Stück weit mit dem Kabelbaum der Armatur mit, bevor es dann in zwei Richtungen aufgespalten wurde. Also einfach um das kleine freie Stück Stummel gewickelt, ins Loch, Stopfen drauf, fest hämmern. Hält! Ergebnis:
Hält und sieht ganz ok aus. Kupplungsschalterproblem gelöst und Lenkerarmatur obsolet gemacht .
Also erstmal die Lenkerarmatur weg geschmissen und gut gefühlt. Schon besser. Dann fiel mir wieder das Kabel der Hupe ein. Und die Kabel die durch das Rahmenloch nach vorne zum Tacho und den ehemals dort ansässigen Lichtern gingen. Dabei fiel mir ein, dass diese beiden Kabelstränge (bzw. für die Beleuchtung sind es ja viele Kabel - aber ich fasse sie unter "Licht" zusammen) ja fest mit dem Hauptkabelbaum verbunden sind.
Da wurde mir mulmig. Einerseits hatte ich richtig Bock drauf, den kompletten Kabelbaum einfach komplett zu zerpflücken und alles raus zu reißen was mit Licht zu tun hat. Auch aus Neugierde, wieviel das dann im Endeffekt ist und wieviel das wiegt. Vor allem aber, weil ich dann den Kabelbaum neu Wickeln könnte und dann ruhig schlafen könnte in dem Wissen, dass der Kabelbaum jetzt schön, sauber und leichter ist.
Zum anderen erinnerte ich mich daran, wie ich die Suzuki GS 650 G "restauriert" hatte, die nach dem fummeln mit dem Kabelbaum nicht mehr ansprang, weil das Anlasser Relais keinen Strom mehr hatte (Hinweis: Dadurch, dass das aus Metall bestehende Gehäuse des Relais' mit einer aus Metall bestehenden Schraube mit dem aus Metall bestehenden Rahmen verschraubt wurde, ergab sich die Masseverbindung dieses Bauteils. Ohne Masse kein Strom und ohne Strom kein Krach).
Das wollte ich natürlich vermeiden.
Da erinnerte ich mich allerdings wieder daran, dass ich ein paar Tage zuvor sowohl das WHB als auch den farbigen Schaltplan aufs Handy geladen hatte und alles was ich brauchte somit vor Ort war. Also ran an den Speck.
Erstmal vorne alle Steckverbindungen lösen, also auch Temperaturfühler im Kühler, Thermostat, Zündspulen, Lüfter... und den gesamten Kabelbaum von vorne bis zum Vergaser raus aus dem Rahmen.
Das war dann schon ein netter Anblick. Aber um die Dramatik zu erhöhen bin ich direkt ans Heck und habe dort untersucht was man raus reißen könne. Die Kabel für Rücklicht, Blinker und Kennzeichenbeleuchtung können auch weg. Dann ist das "hinterste" Kabel nur noch das Kabel welches zur Sicherungsbox geht
Also Kabelbinder lösen und Kabel erstmal lose vom Moped hängen lassen.
Hier der "vordere" Kabelbaum mit den ganzen Kabeln und Steckern die dann hinter dem Lenkkopf verstaut werden:
Ein bisschen habe ich mich innerlich noch dagegen geweigert, Elektrik ist überhaupt nicht mein Ding und ich würde viel lieber die Ventile einstellen
Aber einmal angefangen wollte ich fertig werden und diese "kleine" Umbaumaßnahme mal eben durchprügeln.
Also Schere und Seitenschneider zur Hand genommen und damit begonnen, das Isolierband zu lösen, mit welchem die ganzen Kabel zusammen gehalten wurden.
Und was war ziemlich viel. Und das klebte ziemlich eklig. Und war generell total unangenehm. Aber es fühlte sich trotzdem gut an. So, wie das Fegen in einer Schlosserei - der Boden nimmt auf einmal einen viel helleren Farbton an, da der ganze Staub und die Metallpartikel weg gefegt werden. Zwar bekloppt, aber irgendwie zutiefst zufriedenstellend, etwas wieder "sauber" zu machen und in einen ordentlichen Zustand zu versetzen.
Und das war ja das Ziel.
Irgendwann sah der Kabelbaum dann so aus:
Sehr viele Fotos habe ich da nicht gemacht, da ich mich sehr drauf konzentriert habe, nur die Kabel zu durchtrennen bzw. die Clipse aus den Steckern zu lösen von Kabeln die wirklich weg sollten.
Die Vorgehensweise war eine relativ einfache. Ich habe zunächst den kompletten Kabelbaum gelöst bzw. die Steckverbindungen. Die von vorne waren ja schon gelöst, also dann die hinten lösen.
Die Stecker in der Mitte des Motorrades, also die zu Lichtmaschine, Benzinpumpe und in sonstige Tiefen verschwinden, habe ich allerdings angeschlossen gelassen.
Anschließend habe ich jeden Stecker, der am Moped bleiben sollte, mit einem Stück gelben Isolierband markiert, damit ich nichts Falsches abschneide.
Danach dann fröhlich die Isolierbänder gelöst, die mehrere Kabel zusammen halten. Also nicht die, die z.B. nur die 4 Kabel zusammenhalten die zu einem Stecker gehen, sondern jene, die mehrere solcher "Steckergebinde" zusammenhalten.
Schlussendlich musste ich bis zum Ende hin dann so gut wie jedes Isolierband lösen, da ich jede einzelne Litze herausgelöst habe, die nicht mehr genutzt wurde. So wurden z.B. auch zwei Kabel aus dem Stecker für das Zündschloss entfernt, obwohl das Zündschloss selbst - vorerst - im Moped drin bleiben soll.
Irgendwann in Mitten der Arbeiten habe ich dann folgendes Foto geschossen:
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Ein ziemliches Chaos, aber ein sehr aufgeräumtes:
In dem Loch, in welchem die Innenverkleidung verschraubt wird, hing ein kleiner Dorn, den ich benutzt habe um die Haltenasen der einzelnen Kabelenden in den ganzen Steckern zu lösen.
In dem Loch, wo die große Schraube des Tanks verschraubt wird, steckte der kleine gelbe Schraubenzieher, mit dem ich Isolierbandenden gelöst habe. Dort, wo der Tank aufliegt, also vor dem Schraubenzieher lag die Zange mit der ich einzelne Kabel gezogen habe die ich so mit der Hand nicht gut greifen konnte. Auf der Batterie lag dann schlussendlich der Seitenschneider zum abknipsen. Rechts unten im Bild noch ein kleiner Teil der gelösten Isolierbänder .
Der Kabelbaum für vorne ging nach links an meinem Bein runter, der für hinten nach rechts..
Die Vorgehensweise war sehr einfach. Da ich mir ja markiert hatte, welche Stecker da bleiben sollten, habe ich jene genommen, welche nicht markiert waren. Dann habe ich verfolgt, wohin die Kabel gingen. Wenn ersichtlich war, dass es nicht mehr gebraucht wurde, wurde es direkt aus den Steckern gelöst und weg. Ansonsten (95% der Fälle ) habe ich direkt den Schaltplan konsultiert um auch ja nichts Falsches raus zu lösen.
Irgendwann waren dann alle nicht gebrauchten Kabel weg. Und ich war fertig!
Danach habe ich mir die größten Rollen Isolierband gesucht die ich finden konnte, um die Kabel wieder zu verkleben.
Da wurde mir erstmal ganz anders, da der vorher so kompakte Kabelbaum auf einmal total lose vor mir herum baumelte.
Ich habe aber ganz pragmatisch angefangen, in dem ich an den Steckern jeweils begonnen habe die Kabel miteinander zu verkleben und solange weiter gemacht habe, bis eins der Kabel abzweigte. irgendwann ergab sich dann einfach, welche der kleineren Stränge zusammenfielen und so war der Kabelbaum auch relativ schnell wieder zusammen. Das graue Isolierband sieht relativ edel aus, aber ich habe leider versäumt ein Foto vom Ergebnis zu machen. So ganz zufrieden war nicht - es waren immer noch viele Kabel
Die große Zufriedenheit stellte sich dann ein, als ich auf die andere Seite vom Motorrad gegangen bin, wo ich die herausgetrennten Kabel und Stecker hingeworfen hatte. Ein riesiger Berg. So viel kam mir das beim Arbeiten gar nicht vor.
Fertig war also der Kabelbaum.
An dieser Stelle möchte ich kurz eine To-Do-Liste errichten, die ich in näherer Zukunft dann abhandeln will:
- Generell: Gewicht runter! Alles was man nicht braucht raus!
- Lenker schlagen an Tacho -> neue Instrumente/-nhalter
- Verkleidung lackieren
- Kanzel feintuning
- Thermostat verlegen(?)
- Zündschloss ausbauen + Sicherheitsschalter einbauen
So, mit dem Gewicht befasse ich mich zu erst.
Ich habe heute mein Motorrad gewogen!
Dafür habe ich es einmal am Vorderrad und einmal am Hinterrad gewogen, mit unserer Personenwaage aus dem Badezimmer
Habe extra vorher nachgesehen, die hält bis zu 150kg aus und so viel wiegt die ZZR garantiert nicht auf einem Rad.
Zuerst habe ich das Vorderrad gemessen. Das Motorrad stand hinten auf dem Montageständer, also ungefähr die Höhe, die auch die Waage hatte. Da die Waage leider zu breit war, um das Motorrad direkt vom vorderen Montageständer auf die Waage abzulegen, musste das Vorderrad erst auf ein Stück Holz, die Waage davor, Waage aktivieren und Motorrad nach vorne rollen...
Hier das Ergebnis:
99,7kg!
Dann das Hinterrad. Das war schon schwieriger. Hier konnte ich nicht einfach das Motorrad stehen lassen und dann fröhlich wiegen, da es sonst umkippen würde. Außerdem konnte ich den vorderen Montageständer nicht verwenden, da ich das Motorrad mit diesem nicht bewegen kann. Also habe ich beide Räder auf Holz gestellt, vor das Holz des Hinterrades die Waage, Waage aktivieren und Motorrad nach vorne rollen.
Ergebnis: 103,1 kg!
Leider war die Batterie erst beim Wiegen des Hinterrades drin. Aber das macht den Kohl jetzt nicht fett. Ich wollte nur wissen, ob die Karre eher 200kg oder eher 230kg wiegt...
Zusammengerechnet wiegt die ZZR so wie sie jetzt ist also so ungefähr 203kg! Das ist schon mal cool. Unter 200kg will ich aber sehen
--> Langzeit Ziel!
Ich hab aber noch ein paar Sachen gewogen die ich bereits raus geschmissen hab, bzw. der Vergleich Rennverkleidung zu Straßengeraffel.
Die Kanzel mit Scheinwerfer, Scheibe und Blinker wiegt 3931g:
Die Kanzel der Rennverkleidung wiegt mit Scheibe nur 2340g:
Gewichtsersparnis: 1591g!
Die Heckverkleidung mit Blinkern, LED-Rücklicht, Kennzeichen, die beiden mittleren Teile sowie das schwere Metallteil welches das Rücklicht hält wiegen zusammen 2458g:
Die Heckverkleidung der Rennverkleidung wiegt 1790g:
Gewichtsersparnis: 669g!
Gesamt: 2259g!
Dazu kommt die Innenverkleidung vorne mit 1010g:
Also insgesamt 3269g eingespart.
Ein Hammer, wie ich finde, ist die Gewichts Einsparung durch die herausgetrennten Kabel nur für die Beleuchtung: 526g!
-> Insgesamt 3795g
Dann kommen noch einige Kleinteile dazu...
Staufach über Batterie: 163g
-> 3958g
Linke Armatur, Gepäckhaken, Sitzbankschloss: 363g
-> 4321
Hupe, Bremsverteiler, Bremslichtschalter vorne, Chokehebel, Lichtschalter + Kontakte für innen, Haltedraht Tachowelle: 344g
-> 4665
Tachowelle: 172g
-> 4837
Und noch Reste vom Isolierband etc. Immerhin: 77g!
Machen insgesamt 4914g Gewichtseinsparnis! Das ist schon einiges!
Ich glaube an der Stelle mache ich lieber einen Doppelpost, bevor ich in irgendwelche Zeichenlimits o.Ä. laufe!