Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Hier kommt alles rein, was mit Motorradbekleidung zu tun hat. Ob Frage zu Helmen, Handschuhen ... - KEINE Verkaufsaktionen -
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dr.gonzo
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Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 01.12.2016, 10:17

Hi Leute,

habe mich vor einem Jahr, ich glaub nach lesen eines Testberichts (3 weitere Anbieter), für die "Touring" Handschuhe von Heizteufel entschieden.
vgl. http://www.heizteufel.de/Heizbare-Hands ... uring.html
Ich meine in Erinngerung zu haben, dass die andren Anbieter als ähnlich gut getestet wurden.
Heizgriffe kamen für mich nicht in Frage, da man für echte (Wärme)Leistung wohl gleiches Geld bei mehr Installationsaufwand ausgeben muss. Außerdem kann ich die Handschuhe bei allem mit Batterie verwenden, also nicht ZZR spezifisch.

Zunächst mein Urteil, alles in allem: 8 von 10 Sternen. Ich würde die Teile wieder kaufen.
Riesen Vorteil: Mann kann bei jeder Temperatur fahren, ohne Einzufrieren / ohne die Angst, sich die Gelenke kaputt zu machen in den Finger.
2 Sterne abgezogen
einmal für den Preis: 125 € die Handschuhe + 75 € die ganzen Kabels. Ich glaub das geht billiger, und die Anbieter können dennoch überleben.
den zweiten für die mehreren kleineren Negativpunkte


starten wir mal mit den Positivpunkte:
+ Hauptfunktionserfüllung (beheizbarer Motorradhandschuh) sehr gut
+ Auf vollgas muss man drauf achten, dass die Handschuhe nicht abfackeln, also geil! Verbrennen kann man sich natürlich nicht ;)
+ Meine alte Batterie macht den Spaß so insgesamt mit
+ optisch ansprechend
+ qualitätives Leder
+ gute Haptik der Handschuhe am Lenker, gute Haptik der Kabelteile und Steuerung des Potis (Drehrad)
+ Wärme erreicht alle Finger
+ sehr gut verarbeitet (Nähte usw.)
+ clever bedienbare Stulpe mit Zuggummi am Handschuheingang. Damit lässt sich jede mögliche Lücke zwischen Handschuh und Jacke schließen, die sich bei 0 °C sehr bemerkbar macht! Das ganze lässt sich auch mit angezogenem Handschuh einrichten, was ja spätestens bei Nr. 2 notwendig wird.
+ Zur Größenfindung bekommt man kostenlos 2 Paar zugeschickt und kann wieder kostenlos zurücksenden
+ Kontakt freundlich und zuverlässig (Ich glaub es ist der Chef selber)
+ wildlederpatch als scheibenwischer am linken zeigefinger
+ Clevere, unsichtbare, unspürbare Einarbeitung der Kabel und Kabelankopplung (Stecker)


leider gibt es aber auch einige Negativpunkte, die verbesserungswürdig sind. Die ersten zwei davon sind die wichtigsten:
- Leider ist die Qualität der Schnellspannplastikteile im gegensatz zu allem anderen schlecht. (vlg. Bild)
Mein Spanner ist einseitig abgebrochen. Andere seite sieht so aus als würd se bestimmt bald folgen. und Ohne Zurrband wirds kalt am Handgelenk. Handschuhe sind erst 1 Jahr alt, wurden etwa über 4 Monate unregelmäßig ca. 1-2 Mal pro 2 Wochen für Fahrten von vllt 2 Stunden gebraucht.
Leider ist die Garantiezeit nach 6 Monaten vorbei, dann folgen 18 Monate Gewährleistungszeit. Innerhalb dessen kostet die Reparatur pro Seite 25 € (ich glaub + 2x Versand). Ist natürlich viel zu viel für das olle Plastikteil, wobei das ggf. dann auch nur ein Jahr wieder hält.
Im Endeffekt werde ich mir das jetzt behelfsmäßig selber fixen, mit qualitativem Ersatz. Problematik ist, dass das Plastikteil mit einem Riemen am Handschuh festgenäht ist, weil man sonst nicht mit einer Hand zuziehen kann. Mal schaun, irgendwie geht das aber...

- Elektrik anklemmen: Mitgeliefert werden zwei Kabelschuhe, für direkt an die Batterie. In dem Fall hat man ein Kabel liegen, dass immer auf Spannung ist und irgendwo rausgucken muss, um vor der Fahrt schnell den Potisteller usw. anstöpseln zu können. Nicht so cool.
Man muss/sollte also ein Pluspol finden, der nur mit der Zündung saft hat. Ich habs an die CDI mit dazugelötet, funst soweit. Wer die Kabels nicht zum Verschenken am Moped liegen lassen will, muss sich ne Kappe für den Stecker vom angelöteten / an der Batterie befestigten Kabel bauen wg Regen usw. **. Blöd.
Leider sind die Kabels insgesamt wenige Zentimeter zu kurz, um mit dem Potisteller an den Lenker zu kommen, egal wie (unterm Tank etc. etc.). **

- Schutzelemente eher mager, wobei ich nicht bewerten kann, wie sehr man welche je nach Unfall überhaupt braucht
- Mit Wasserdichtigkeit wird geworben, nach 4 Stunden im Dauerregen sind die Handschuhe aber durch (die Elektrik ist wasserdicht!). Am nächsten Tag fahren ist dan nichtmehr so rosig, sofern man das feine Leder nicht der Heizung direkt aussetzten möchte
- Die Steckerverbindungen könnten etwas fester sitzen. Besonders bei Nässe lösen diese sich meiner Meinung nach zu schnell, bei wenig Zug*. Entspricht auf der Autobahn einem ausfallenden Scheibenwischer --> Man muss halten und wieder einstecken, da schon nach 30 Sekunden die Hände frieren (Die Handschuhe liegen irgendwo zwischen Sommer- und Winterhandschuh). Beim Unfall würden sich die Kabel sowieso am Handschuh lösen.
- Die wärme kommt nur von der Oberhand. Unterseite wohl aus Kabelfestigkeitsgründen nicht möglich (?). Bei kaltem Lenker dauerts a bisl, dass die Finger wirklich warm sind. Durch den Fahrtwind wird die Wärme aber nach Innen gedrückt, während man den Lenker umfasst.
- Bei mir werden die beiden Daumen weniger beheizt als alle andren Finger. Könnte besser sein.
- Der Drehradpoti steuert alles andere als linear. Auf der ersten Hälfte kommt garnix, in der Mitte dann mal was. Anschließend ists sehr empfindlich. Bisi drehen bewirkt dann viel Wärmeunterschied
- Die Wärmeleistung ist Drehzahlabhängig, macht sich schon bemerkbar
- die warmen Handschuhe fühlen sich Innen immer klamm an. im endeffekt aber nur subjektive empfindung


--> Bis auf die Kälte an den Füßen und Eis auf der Strasse kann mir nichtsmehr was anhaben. Beheizbare Schuhsolen (uvm.) gibt es auch von Heizteufel, sind mir aber schlichtweg zu teuer (mit Kabels 155 €) bzw. meine Zehen im Ggstz zu meine Finger mir zu unwichtig.

* Das hier hilft, jedoch geht es nicht an allen Verbindungen, da Kabel zu kurz:
Bild

** Tipp für Nachmacher: Pluspol von CDI abgreifen (Messen, welche Leitung bei Zündung saft hat)--> anlöten, Kabel links am Tank vorbei hinter der hinteren linken seitenverkleidung unterm Vergaser "lagern" mit Kappe auf dem Stecker (z. B. von nem alten Fernseh-Scart-Kabel + Benzinschlauchstück drübber),
--> Bei der Fahrt: Kabel rausholen, zwischen Sitz und Tank vorm bauch nach oben führen, Poti am Tankruchsack oder Rücken-Rucksackgurt an der Schulter befestigen. Zu lange, im Wind zappelnde Kabel vom Poti zur Hand können ganz einfach verkürzt werdn, indem man sie einmal ums handgelenk legt.



Ich freue mich über Kritik und Fragen!
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 01.12.2016, 16:35

Fairerweise hier das Feedback des Herstellers zu meinem Beitrag, natürlich mit freundlicher Genehmigung:

Meine Meinung zu Ihrer Veröffentlichung:

• Bastler rechnen stets nur Bauteilekosten und eigene kostenfreie Arbeit, vielleicht noch Benzin- oder Versandkosten. Ein Handwerksbetrieb hat aber Personalkosten, Raummiete und Steuern zu bezahlen, zus. noch Beratung und Service, was natürlich alles nichts kosten darf.
• Geschaltetes Plus ist zu empfehlen, Bastler möchten aber aus Einfachheitsgründen die Batteriepole anschliessen. Falls Kabelverlängerungen nötig werden, so hat Heizteufel verschiedene Längen im Angebot.
• Statt spannungsführende Kabel rumliegen zu lassen werden Einbaupaneelbuchsen empfohlen, die der Bastler sich womöglich auch selber machen kann. Ansonsten gibt’s das Fertigprodukt hier: http://www.heizteufel.de/Zubehoer/Kabel ... erien.html und hier: http://www.heizteufel.de/Zubehoer/Kabel ... kabel.html
• Man sollte den Handschuh 2 x im Jahr imprägnieren, das weiss aber jeder gute Bastler, ansonsten saugt sich irgendwann das Leder voll und trocknet langsamer. Das Innenleben bleibt jedoch dank Klimamembrane stets trocken.
• Die hohe Heizleistung wird entsprechend dem Fahrtwind ausgelegt. Wenn ein sehr kalter Fahrtwind auf die Fingerrückseite trifft, dann hilft eine Innenhandbeheizung nicht, die Wärme muss nach vorne. Mit den Heizdrähten hat das nichts zu tun, die sind extrem widerstandsfähig und werden das Leben eines Bastlers wie Anwenders sogar bei weitem überleben.
• Der Daumen erhält dieselbe Heizleistung wie jeder andere Finger auch.
• Die Mitteneinstellung des Potis macht ca. 20W Heizleistung aus, das ist für manchen n.n. ausreichend. Dafür kann die Leistung ja stufenlos hochgestellt werden, und je nach Eingangsspannung kann die Heizleistung bis zu 46W betragen. Der Xhot liefert sogar 60W @ 13,8V, jedoch ist dann eine 80W-Heizsteuerung nötig, die dem Bastler wiederum etwas mehr Geld kostet.
• Leider ist dem Bastler entgangen, dass eine Alternative zu den Spiralkabeln glatte Kabel sind, die in die Jacke und durch die Ärmel diskret nach vorne geführt werden, die können zwischen Futterstoff und Aussenmaterial mit ein paar Klettstreifen oder Nadelstichen fixiert werden – die Jacke ist somit dauerhaft für den beheizten Handschuh-Wintereinsatz vorbereitet. Und, für Kurzstrecken empfiehlt sich das Akku-Heizpaket Pro-Push-2 – dann hat man vorm Aufsteigen bereits warme Hände und man schont die Batterie und Lichtmaschine.
• Übrigens, vor 20 Jahren, zwischen Weihnachten und Neujahr 1996, habe ich mit der Entwicklung von Heizbekleidung angefangen. Und die ersten zwei Heizprodukte waren, wie sollte es als Biker auch anders sein, für Biker. Das eine waren Unterzieher und das andere Einlegesohlen mit spezieller Zehenbewärmung – die Sohlen sind bis heute im Angebot weil immer noch ein hochqualitatives Produkt mit großer Lebensdauer: http://www.heizteufel.de/Fusswaermer--- ... Sole-.html
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 09.12.2016, 08:44

Schön mein Monolog hier, egal ^^

Gestern ist die andre Seite gebrochen, echt EIN Lastspiel länger gehalten als die andre :D
Ersatzplastikteile kosten 50 Cent das Stück z. B. im Campingladen. Gibts meist leider nur ohne Einnäh-Durchgang für an den Handschuh (muss man in den Fingern halten, ums zu verstehen), was aber unbedingt nötig ist, ums mit einer Hand zuzuziehen.
Wer aber kurz logisch nachdenkt und bisl fummelt bekommts gefixt - meins geht wieder sehr gut und bestimmt auch dauerhaft.
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon Ace007 » 09.12.2016, 09:14

Um deinen Monolog zu unterbrechen melde ich mich mal kurz dazu:

Bei all dem Aufwand ist es meines Erachtens sinnvoller und einfacher, beheizte Griffe zu verbauen.

Habe die an meiner BMW und was soll ich sagen.....wunderbar. Bereits bei Stufe 1 und unter 0 Grad Außentemperatur mollige Wärme mit Winterhandschuhen.

Und klar ist auch, dass die Handrücken weniger bis gar nix von der Wärme abbekommen.

Trotzdem viel Spaß mit deinen Handschuhen und unfallfreie Winterfahrt!
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon TopfGold » 09.12.2016, 10:14

Ich finde das ganze System der Heizhandschuhe nicht optimal. Wenns warm sein soll, brauchst du diese Handschuhe, also evtl. auch im Sommer, wenn mal erst spät nachts von ner Alpentour zurückkommst ;) Ich würde kein Moped mehr ohne Griffheizung fahren wollen. Diese Handschuhe schleppt doch keiner freiwillig immer mit!

Verbau stufenlose Heizgriffe, die sind viel billiger und zudem immer zuschaltbar, wenn einem danach ist, auch mit dünnen Sommerhandschuhen manchmal eine Wohltat und viel unempfindlicher! Evtl kannst auch über diese Enduro-Griffschalen nachdenken.

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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon mobbedzwerch » 09.12.2016, 12:05

In irgendeinem Leben muss ich mal ein Frosch gewesen sein... immer kalte Hände und Füße :lol:
Diese hab ich mir daraufhin zugelegt. Als Unterziehhandschuh durchaus geeignet, klein und gut in nur einer Jackentasche zu verstauen.
Die Akkus halten auf mittlerer Wärmestufe schon 6 Stunden und für mich Frostbeule ist das ein Zeitraum mit dem ich zurecht komme.

Bei den Heizgriffen waren die kalten Handrücken eben der Punkt, der mich bisher davon abgehalten hat welche einzubauen.
Allerdings halte ich inzwischen eine Kombination aus beidem für eine praktikable Lösung. Ganz subjektiv!

Bisher hatte ich keine Schwierigkeiten in der Handhabung oder mit dem Material.

Auch über beheizbare Sohlen hatte ich mal nachgedacht... und mich dann für heatpaxx entschieden. Kann nicht meckern ;)
:wave
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon Silencer » 09.12.2016, 12:15

War mir gar nicht bewusst, dass es solche Handschuhe gibt. Von daher: Danke für den Hinweis und Deine Erfahrungen damit! Das der Hersteller selbst Biker ist und sich die Mühe macht Dir zu antworten finde ich super, trotz des leicht angepissten Tonfalls der Mail macht ihn das sympathisch.

Warum Heizhandgriffe für Dich nicht in Frage kommen, hattest Du ja geschrieben. Ich habe welche und möchte die auch nicht mehr missen, wie Topfgold schreibt, braucht man die auch mal im Sommer in den Bergen oder bei Regen. Allerdings sind die Nachrüstgriffe lächerlich schwachbrüstig im Vergleich zu einer BMW-Heizung. (Mir haben mal die Heizgriffe einer GS die Finger durch die Sommerhandschuhe aus Leder verbrannt!)
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon Oppa » 09.12.2016, 15:15

Heizgriffe sind physiologisch gesehen eigentlich die schlechtere Alternative. Sie heizen von innen, die Kälte kommt aber von außen. Motorradhandschuhe, insbesondere solche für die kühle Jahreszeit, sind wg. der dicken Innenhandpolsterung auch weniger günstig. Zu den Heizgriffen gehören eigentlich Handschuhe mit dünner Innen- und dicker Außenpolsterung. Optimal sind natürlich Handschuhe, die die Handaußenseiten wärmen und darüber noch eine ordentliche Wärme- und Nässedämmung haben. Bedenklich scheint mir aus technischer Sicht die mechanische Belastung der Heizdrähte in den Handschuhen, da kann ich mich aber täuschen.

Allerdings sind Heizhandschuhe schon lange bekannt, mindestens 20 Jahre, damals fing ich mit Motorradfahren an und die Fa. Baehr aus Primasens (gibt es jetzt so nicht mehr), hatte neben einem geräuschminimierten Helm und elektronischen Kommunikationssystemen auch solche Heizhandschuhe im Sortiment.
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon Scaz0r » 09.12.2016, 19:46

Oder einfach keine Muschi sein und einfach weiter fahren.


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Die beste Lösung werden wohl Protektoren vor den Griffen sein, aus dem Endurobereich.
Da hat man dann keinen kühlenden Fahrtwind mehr und es sollten einfach dickere Handschuhe ausreichen.
Sieht aber an wenig Mopeds nicht würgereizfördernd aus.


So eine S1000XR bräuchte man :love4
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 10.12.2016, 07:33

Und nach mir die Sintflut! Danke für eure konstruktive Stellungnahme... und danke ScaZor ;) Aber meine Mama hat mich zu nicht auf dem kalten Boden knien und immer einen Nierengurt anziehen erzogen, damit ich auch noch als alter Greis schrauben kann ^^

Silencer hat geschrieben:Das der Hersteller selbst Biker ist und sich die Mühe macht Dir zu antworten finde ich super, trotz des leicht angepissten Tonfalls der Mail macht ihn das sympathisch.
:lol: Genau :lol:

Soweit war ich auch schon: BMW Heizgriffe ja, Nachbau naja.
Die Reithandschuhe schauen wie eine mögliche Alternatve aus...
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon Oppa » 10.12.2016, 09:33

Scaz0r hat geschrieben:Oder einfach keine Muschi sein und einfach weiter fahren.

Die beste Lösung werden wohl Protektoren vor den Griffen sein, aus dem Endurobereich.
eht aber an wenig Mopeds nicht würgereizfördernd aus.

So eine S1000XR bräuchte man :love4


Für gutes Handling und damit sicheres Fahren kann man steife Finger nun gar nicht gebrauchen, da hilft auch "Durchbeißen" nicht. Oder versuch mal nach so 'ner Tour Klampfe zu spielen! ;)

Protektoren wären top, passan aber nicht unter die Verkleidung, zumindest nicht bei der Zette! [-(
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 18.10.2018, 09:13

Nun sind die Teile 3 Jahre alt, Nutzung wie gesagt nur im Winter (also demnächst dann doch mal ;) ) und dann sehr schonend, soweit möglich.
Habe mir aus purem Luxus + Faulheit noch die Akkupacks gegönnt, damit spart man sich die Kabelei ans Möp. (Man ist also absolut flexibel. Kein vergleich zu Heizgriffen. Schneeballschlachten inklusive.)
Die günstigsten Kosten 100 € inkl. allem was man sons braucht. Stolzer Preis, aber es geht noch stolzer für schnelleres Akkuladen, mehr Heizleistung etc. etc.. Egal. Die Teile sind soweit klasse. Ich mein bei 5 ° (oder weniger) bei Dauervolldampf auf der Autobahn bekomms keine kalten Finger nicht :) (Natürlich nicht zu vergleichen mit Pulle-warm bei angeschlossenen Kabeln). Wenns noch kälter wird, müssen wohl doch die Kabels ran. Aber dafür wollt ich eben die günstigsten, das reicht mir schon bis auf die Arbeit 20 Minuten. Sollte dann auch bei unter 0 ° gehen. Ladezeit ist kurz, schätze unter 2 Std. Heizzeit mein ich auch so über 2 Std läuft. Die Teile sind ja noch neu. Langzeitdaten werden folgen.

Was mir eigentlich am Herz lag: Der Hersteller verkauft so qualitative Ware, aber der Kleinscheiß, der oft mit ne wichtige Funktion trägt, scheiters leider irgendwie... Beim Anschluss der Akkus hab ich gemerkt, dass die Kabel, die aus dem Handschuh kommen (und ziemlich kurz sind), schon gebrochen waren (Isolierung + teils einige Litze). Kurzschluss bei Nässe unvermeidbar. hatte auch schon 1x die Sicherung defekt, vermutlich daher. Ich rate jeden, die Kabel zum Stecker hin entweder im Auge zu behalten (Knickung), oder direkt von anfang an Abhilfe zu schaffen. Nen dicken Schrumpfschlauch am Stecker Richtung Handschuh zu ziehen bringt schonmal was. Im Endeffekt müssen da einfach a bisl längere Kabel dran, damit man nicht so knappe Radien stecken muss. Platz im Handschuh ist dafür genug. Die nachträgliche Reparatur hat mich an einem Handschuh ca. über 0,5 h gekostet (self-made, versteht sich), weil die Kabel so kurz sind (gefummel...).

Trotzdem weiterhin meine Meinung: Ein Muss für Winterfahrer ohne Gicht-Wunsch.
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Re: Mein Testbericht: elektrisch beheizte Heizteufel Handschuhe

Beitragvon dr.gonzo » 30.03.2019, 08:54

Nochmal ein Feedback zu den Akkus: Geil. Sind bei mir jetzt im Dauerbetrieb.
Ladezeit sind doch eher 4 h, halten dann aber auch dementsprechend lang. Bei 150 Klamotten auf der Autobahn bei knappen 0 ° gehen die Dinger sogar noch klar. Warm ist anders, kalt aber definitiv auch!
Und was ich sehr cool find ist, dass der Hersteller ein Adapter anbietet, um die Akkus auch während der Fahrt an der Batt zu laden. Heißt lange Tour - mittags relativ warm --> Akkus bei der Fahrt laden. Abends kalt, Akkus einstöpseln ;) so die Theorie. Weiß noch nit, obs was für mich ist, da ich dann auch eigentlich die Kabelei direkt an die Batt anschließen kann. Aber ich glaube, die Faulheit wird siegen...
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