Andere Kette / Ritzel - Kombi?

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Keki
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Andere Kette / Ritzel - Kombi?

Beitragvon Keki » 18.04.2006, 20:07

Moin zusammen!

Ich gehöre wohl zu den älteren, ruhgeren ZZR-Fahrern hier... ich hab mich letztens gefragt, warum die Karre bei 180 kmh ~9000 Touren drehen muß...
Könnte man nicht einfach hinten ein anderes, kleineres Ritzel draufschrauben? Dazu eine passende, kürzere Kette und schon läuft alles etwas ruhiger...
Hat jemand Erfahrung damit? Oder kann man sich irgendwo schlau machen?

Keki

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Roadrunner
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Beitragvon Roadrunner » 18.04.2006, 20:23

Hab ich mich noch nie mit Befasst ! Aber müßte dann nicht eher ein Größeres hinten drauf ???? :?
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Guthaber
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Beitragvon Guthaber » 18.04.2006, 20:32

Ne ne, kleiner ist schon richtig. Aber meistens passt dann die gesamte Abstimmung nicht mehr so richtig. Ich hab zwar keine Erfahrung bei der ZZR, weiß aber aus früheren Schrauberzeiten, dass das alles sehr filigran ist und viel Erfahrung braucht. Natürlich senkst du das Drehzahlniveau damit, hats aber auch beim anfahren ganz andere Kräfte zu überbrücken, im Stadtverkehr mußt du mit einem kleineren Gang fahren usw.
Sollte also wohl überlegt sein. Wenn du natürlich überwiegend Autobahn fährst, macht das Sinn.

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Beitragvon flobli » 18.04.2006, 21:16

hi,

klar geht das! ist ja kein geheimnis, dass einige an der übersetztung was ändern. kannst vorne ein grösseres ritzel und hinten ein kleineres kettenblatt packen oder ein anders abgestuftes getriebe wählen. kannst die ZZR für 220 sachen bei 5 tU/min auslegen. nur ist das kein vernünftiges fahren. bis 60 musste mit halbgezogener kupplung fahren. die elastizität weicht der flexibilität eines doppel-T-trägers. klar, für den stammtisch ist das top: meine ziege läuft im ersten gang 170... :shock:

wird beim auto ja auch gemacht: andere getriebe, länger übersetzt, kürzer übersetzt im zusammenhang mit was auch immer für ein differential... hab sowas in der art vor: M5-motor mit 535i-schonganggetriebe und M3-differential... oder doch das vom 740i...muss ich mir nochmal durchrechnen und im zweifelsfall ausprobieren... bei mir geht es dann ehr in die richtung fahrbarkeit und nicht unbedingt der beste freund meines reifenhändlers zu werden... ;)


grüße
flo
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Keki
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Beitragvon Keki » 19.04.2006, 13:44

Ach Jungs... immer müsst ihr gleich übertreiben...
Ich will ja nicht mit diesel-mässigen 3000 u/min bei 180kmh fahren! Aber für mein Empfinden hat die Kiste genug Kraft um mit einer etwas längere Übersetzung klarzukommen.
Das Problem dürfte das Anfahren werden... es geht zwar auch im zweiten Gang - das könnte aber auch an meiner ausgelutschten Kupplung liegen... die hat 85000km auf der Uhr und ist "fällig"
Zur Inspektion muß sie demnächst auch, werde dann dort mal nachfragen. Wahrscheinlich lachen sie mich eh aus ;-))

Keki

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kuma
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Beitragvon kuma » 19.04.2006, 19:35

Das Thema Übersetzung ging mir auch schon durch den Kopf.
Allerdings würde ich eher eine kürzere wählen.
Wer hat den hier sowas am Bock?

Und Was ist besser eher hinten größer oder vorne kleiner oder vielleicht beides?

Ich stell mir vor das ich bei der Jetzigen Kette mit einem vorne kleinerem Ritzel ja evtl den Kettenspaner bis zum ende drehen mus und somit nicht mehr nachstellen kann.
Oder hab ich da nen Denkfehler?

dolmann
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Beitragvon dolmann » 19.04.2006, 19:53

also ich habe zu meiner GPZ zeiten auch eine Längere Übersetzung verbastelt waren hinten 3 Zähne mehr und vorne am Ritzel ein Zahn weniger und es ging auch ohne anfahr schwirigkeiten und die hatte nur 60ps und lief auch wesentlich ruhiger im nachinein mit wehniger spritverbrauch und ich müst jetzt lügen so um die 500 weniger touren !!

der handel bietet doch auch genug material an wenn es nicht gehen würde würde es sowas auch nicht geben und auch die übersetzung vom D und E model sind unterschiedlich und haben doch fast die selben endergebnisse !!

Gast
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Beitragvon Gast » 19.04.2006, 19:58

Moin

Ne kürzere Übersetzung?! d.h. bessere Beschleunigung und weniger Vmax?!
Naja... mir wärs andersrum lieber, ich hab festgestellt, das ich eh selten mit mehr als 9000Umin unterwegs bin...

@Kuma: im Prinzip hast du Recht, vorne kleiner oder hinten größer, dann erreichst du deine kürzere Übersetzung.
Vorne ein kleineres Ritzel halte ich dann aber für die schlechtere Option. Die Kette wird auf dem kleinen Ritzel noch mehr "geknickt" - glaub nicht, das das lange gut geht. Hinten ein größeres Blatt dürfte besser funktionieren.

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Beitragvon kuma » 19.04.2006, 20:10

Wenn man viel AB fährt und lange Strecken mit höherer Geschwindigkeit zurücklegt also zb strich 180kmh 2-3 Std durchfahren will ist ne längere Übersetzung evtl angenehmer da die Drehzahlen gesengt werden.
Ich bin aber nur auf der Landstrasse zum kurven fahren unterwegs und da sind häufig wechselnde Drehzahlen an der Tagesordnung und mir wäre bessere beschleunigung lieber als nen abgesengtes Drehzahllevel.
Da ich selbst den 5´ten kaum brauche bzw in diesem nicht bis ende drehe können die Drehzahlen ruhig etrwas ansteigen wenns dann doch etwas zu viel wird is da ja noch der 6´te.

@Guthaber
Was meinst du mit abstimmung?
Und was soll filligran sein.
Da muss doch nichts abgestimmt werden dem Motor ist es doch egal wie schnell du bei welcher Drehzahl bist.
Oder Denke ich verkehrt?
(wird zumindest von meiner Perle häufig behauptet) :lol:

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Hägar
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Beitragvon Hägar » 19.04.2006, 20:22

dolmann hat geschrieben:... Längere Übersetzung verbastelt waren hinten 3 Zähne mehr und vorne am Ritzel ein Zahn weniger ... so um die 500 weniger touren !!


Anonymous hat geschrieben:@Kuma: im Prinzip hast du Recht, vorne kleiner oder hinten größer, dann erreichst du deine kürzere Übersetzung. ... Keki


Hier geht wohl mächtig was durcheinander :? :? :? !!!

Nur zur Sicherheit: wenn wir hier von einer längeren Übersetzung reden, dann meinen wir doch, daß bei gegebenem Gang und gegebener Geschwindigkeit der Motor weniger drehen soll. Oder?

Für eine längere Übersetzung braucht man vorne mehr und/oder hinten weniger Zähne, und nicht umgekehrt :wink: !

Das was Dolman da schreibt, bedeutet eine kürzere Übersetzung mit mächtig Beschleunigung, aber höherer Drehzahl...
Zuletzt geändert von Hägar am 19.04.2006, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon kuma » 19.04.2006, 20:24

Ja wollte ich auch gerade schreiben dolman meint kürzer.

Und ich meinte und schrieb auch von kürzerer Übersetzung.

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Beitragvon Hägar » 19.04.2006, 20:53

Hier noch ein paar weitere Gedankenanstöße:

Wer eine längere Übersetzung will, sollte nach Möglichkeit vorne ein größeres Ritzel und bei einer kürzeren Übersetzung hinten ein größeres Kettenrad verbauen. In beiden Fällen reduziert das die Zugbelastung der Kette im Vergleich zu der Option, am jeweils gegenüberliegenden Ende was Kleineres einzubauen.

Vorne größeres Ritzel ist aber durch den Bauraum der Ritzelabdeckung beschränkt. Kleineres Ritzel führt schnell dazu, daß die Kette auf der Schwinge schleift. Hier ist also nur wenig Spielraum gegeben. Wer größere Veränderungen will, muß ans hintere Kettenrad.

Zum Thema Vor- und Nachteile einer veränderten Übersetzung:

Bei einer kürzeren Übersetzung hat man zwar beim Anfahren an der Ampel mehr Dampf. Ein Wheelie fällt leichter. Aber man muß auch früher schalten. Man beschleunigt schon im 2ten, während die anderen noch im 1ten hochziehen. Deswegen ist es keineswegs gesichert, ob man mit einer kürzeren Übersetzung wirklich schneller beispielsweise von 0 auf 100 beschleunigt.

Vergleichbares gilt auch für Kurvenfahrten auf der Landstraße: Ob man mit hoher oder niedriger Drehzahl unterwegs ist, liegt nicht an der Kettenübersetzung, sondern an der Gangwahl. Durch Veränderung der Kettenübersetzung verschieben sich lediglich die Geschwindigkeits-Punkte, in denen geschaltet wird.

Die Optimierung der Schaltpunkte ist eine Sache der Rennprofis und erfordert eine unterschiedliche Abstimmung von Rennstrecke zu Rennstrecke. Eine Abstimmung auf die verschiedenen Landstraßen wird wohl kaum möglich und auch nicht sinnvoll sein. Ob man lieber mit hoher Drehzahl oder niedriger Drehzahl unterwegs ist, kann man doch ganz leicht durch rauf- oder runterschalten selber wählen.

Den einzigen nutzbringenden Effekt der Änderung der Kettenübersetzung sehe ich für die Autobahnfahrer: Hier hat man bei höheren Geschwindigkeiten keine Alternative zum sechsten Gang. Man kann die Drehzahl nicht durch Gangwahl anpassen. Wenn man hier unzufrieden ist, hilft nur eine Änderung von Ritzel- oder Kettenradgröße.
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Beitragvon Kasi » 20.04.2006, 07:26

@Hägar
Schööön geschrieben,schliesse mich deiner meinung an normalerweise macht es nur sinn um auf der autostrada eine höhere endgeschwindigkeit/reisegeschwindigkeit bei moderateren drehzahlen zu erzielen.Ich habe bei meinem eisenhaufen vorne 3 zähne mehr und nun kann ich mit ruihgem gewissen mit 130 über die bahn schaukeln ohne den halben ofen zu verlieren.Dafür kann ich aber in der stadt nicht mehr im vierten fahren.Schöner nebenefekt spritverbrauch sinkt merklich. :D

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Beitragvon Hägar » 20.04.2006, 10:04

Kasi hat geschrieben:... und nun kann ich mit ruihgem gewissen mit 130 über die bahn schaukeln ohne den halben ofen zu verlieren...


:lol: :lol: :lol: Hier spricht der Harley-Fahrer :lol: :lol: :lol:
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Beitragvon kuma » 20.04.2006, 13:10

Also macht eine kürzere Übersetzung eher keinen Sinn?

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Beitragvon dolmann » 20.04.2006, 14:33

kuma hat geschrieben:Ja wollte ich auch gerade schreiben dolman meint kürzer.

Und ich meinte und schrieb auch von kürzerer Übersetzung.


ne ich meinte schön länger habe mich nur verkuddelt mit größer kleiner ist mir aber erst eben aufgefallen was ich da verbockt habe also es waren hinten drei weniger und vorne einer mehr :oops: !! kann ja mal vorkommen in der eile !! is mich auch peinlich !! :oops:

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Keki
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Beitragvon Keki » 20.04.2006, 22:22

Hallöchen mal wieder

@ Hägar: volle Zustimmung! Über Sinn oder Unsinn einer Änderung muß sich jeder selbst Gedanken machen...

@ Kasi: genau das war ja auch mein Anliegen... ich will weder 0,5 sek schneller Beschleunigen (=kürzere Übersetzung!) noch 20 kmh mehr Vmax! (=längere Übersetzung!)

Abgesehen davon, das offensichtlich niemand "echte" Erfahrung mit dem "Kette/Ritzel" - Problem hat, bin ich einem andern Forum auf ein ganz anderes Problem gestossen: gibts dabei vielleicht mal Probs mit Polizei oder TÜV? Andere Übersetzung = andere Vmax als in den Papieren!

=> Erlischt dadurch vielleicht die Betriebserlaubnis?

...in diesem Sinne...

Keki

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Beitragvon Kasi » 21.04.2006, 07:14

Keki ,gute frage wüsste ich spontan auch keine antwort.Aus dem bauch raus würde ich sagen ist egal auf ein offenes motorrad bezogen.Aber wir sind hier ja in deutschland und da wird ja immer alles bis kleinste geregelt also bestimmt auch das.
Bin mal gespannt was die anderen dazu meinen.
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Beitragvon cheetah » 21.04.2006, 09:50

Keki hat geschrieben:@ Kasi: genau das war ja auch mein Anliegen... ich will weder 0,5 sek schneller Beschleunigen (=kürzere Übersetzung!) noch 20 kmh mehr Vmax! (=längere Übersetzung!)

Abgesehen davon, das offensichtlich niemand "echte" Erfahrung mit dem "Kette/Ritzel" - Problem hat, bin ich einem andern Forum auf ein ganz anderes Problem gestossen: gibts dabei vielleicht mal Probs mit Polizei oder TÜV? Andere Übersetzung = andere Vmax als in den Papieren!

=> Erlischt dadurch vielleicht die Betriebserlaubnis?
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Wie Hägar schon geschrieben hat, ändert sich die Beschleunigung nicht zwangsläufig.

Was sich bei einer kürzeren Übersetzung ändert, ist der Durchzug in den einzelnen Gängen.

Auch die Vmax muss sich nicht unbedingt ändern, sie ist trotz einer längeren Übersetzung evtl. geringer, nämlich dann, wenn beispielsweise der Durchzug im 6ten bei 230km/h nicht mehr zum Beschleunigen reicht, im 5ten bei 230km/h aber schon der Begrenzer einsetzt.

Ach ja, die geänderte Übersetzung ist "natürlich" einzutragen, bei einer Übersetzungsänderung von nicht mehr als 7% soll das angeblich auch gehen.

Gruss, Cheetah
...nur noch 'ne ̶h̶̶y̶̶p̶̶e̶̶r̶̶s̶̶t̶̶r̶̶a̶̶d̶̶a̶ R1200R.

Man sollte an etwas glauben. Ich glaube, ich trinke noch ein Bier...

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Beitragvon Ditschelping » 21.08.2007, 13:55

Auch wenns schon was älter ist, ich würd die Sache gern nochmal hervorholen. Gibt es jemanden der mit einer kürzeren Übersetzung fährt und mal einen Erfahrungsbericht posten kann? Bisher wurde ja zu allem nur spekuliert.

Ich persönlich spiele auch mit dem Gedanken die Übersetzung zu verkürzen. Ich erhoffe mir dadurch einfach mehr Durchzug in allen Gängen. Sprich, ich möchte mehr Durchzug haben ohne immer die Gänge bis über 8000U/min ziehen zu müssen.

Ok ich weiss jetzt kommt bestimmt sowas wie: Kauf dir ein Moped mit mehr Hubraum oder nen Boxer oder was weiss ich ;-)

Bei vielen Kettenkits kann man die Übersetzung frei wählen. Die sind dann genauso teuer wie mit der Originalübersetzung. Da bei mir nun bald eh ein Wechsel ansteht, wäre dies ja eine Option.

Die Endgeschwindigkeit meiner ZZR ist mir ohnehin nicht sooo wichtig, eher das zügige durchziehen aus nem niedrigen Drehzahlbereich bis so 8-9000 U/min.

Die Gefahr ist dann natürlich, dass bei Einsetzen der Power so um die 8500 die Kraft so groß ist, dass das Vorderrad Kontakt zum Boden verliert. --> Nachteil!!
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Beitragvon zzrler » 21.08.2007, 14:10

Wie man sieht hat beides seine Vor und auch Nachteile.
Kurze Übersetzung=vielleicht bessere Beschleunigung :?
Höhere Übersetzung= Höhere V-max dafür etwas weniger Dampf :?

Fazit:
Wer fährt denn schon gerne längere Zeit über 240???
Und wer reißt denn das Gas an jeder Ampel auf und quält das arme Ding so?

Warum lassen wir es nicht so wie es ist?
Die kleinen Männer aus dem fernen Osten haben sich doch bestimmt was dabei gedacht. :D
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ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
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Beitragvon Hägar » 21.08.2007, 15:01

Hmh Ditschelping, in Deinem Profil ist zu lesen, daß Du Ingenieur bist. Dann versuche ich Dich mal von Kollege zu Kollege bei Deinem professionellen Ehrgeiz zu packen:
Ich erhoffe mir dadurch einfach mehr Durchzug in allen Gängen.
Das hat nichts mit Hoffnung zu tun, sondern ist einfach nur angewandte Mechanik: Eine kürzere Übersetzung bringt größeren Durchzug. Genauso wie bei den verschiedenen Gängen: Im kürzer übersetzten 3. Gang hast Du einen größeren Durchzug als im länger übersetzten 4. Gang. Deine Hoffnung wird also ganz sicher erfüllt werden.

Sprich, ich möchte mehr Durchzug haben ohne immer die Gänge bis über 8000U/min ziehen zu müssen.
Diese Hoffnung wird allerdings nicht erfüllt. Deinen obigen Gedanken hast Du nicht zu Ende gedacht.

Verlassen wir doch mal das Gebiet des Hoffens und Spekulierens und wenden uns ganz ingenieursmäßig den nüchternen Tatsachen zu:

Stellen wir mal im Gedankenexperiment zwei ZZRs nebeneinander, die unterschiedliche Kettenübersetzungen haben und ansonsten identisch sind. Jetzt sagts Du, daß Du nicht mehr als 8.000Upm haben willst. Na gut.

Jetzt fahren wir beide los: Du mit der kürzer übersetzten ZZR und ich mit derjenigen mit der längeren Übersetzung. Sagen wir mal, daß wir beide im 3. Gang nebeneinander mit gleicher Geschwindigkeit her fahren. Dabei hat Dein Motor wegen der kürzeren Übesetzung eine höhere Drehzahl als meiner.

Hohe Drehzahl willst Du nicht. Also könntest Du als eine von zwei Optionen in den vierten Gang hochschalten. Aber dann ist Dein Durchzug schlechter als bei mir, der ich noch im 3.Gang fahre. Das willst Du auch nicht.

Die zweite Option ist, daß wir jetzt beide ohne zu Schalten, also im 3. Gang bleibend Gas geben. Dann hast Du für den Anfang den besseren Durchzug als ich, was schon mal gut ist. Allerdings um den Preis einer höheren Drehzahl, was Du ja eigentlich gar nicht wolltest.

Weiter gehts: Jetzt nähern wir uns Deiner gewünschten 8.000Upm-Marke, wo's ans Schalten geht. Wegen Deiner kürzerern Übersetzung erreichst Du früher diese Marke, musst also früher Schalten als ich. Du beschleunigst weiter im 4. Gang, während ich noch im 3. Gang bis 8.000Upm hochziehe. Hier habe ich dann definitiv den besseren Durchzug im Vergleich zu Dir. Solange, bis auch ich bei 8.000Upm ankomme und hochschalten muss. Dann liegt der Vorteil wieder auf Deiner Seite.

Im Ergebnis läuft das auf eine ganz einfache Sache hinaus: Durch Veränderung der Kettenübersetzung machst Du nichts weiter, als die Geschwindigkeitspunkte zu ändern, in denen bei ansonsten gleichbleibenden Verhältnissen geschaltet wird.

Das einfach Prinzip: Kurze Übersetzung bringt hohen Durchzug und hohe Drehzahl kann auch der Ingenieur nicht außer Kraft setzen. ;)
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Beitragvon Ditschelping » 21.08.2007, 16:13

Guten Tag Herr Kollege sage ich dann erst einmal. Allerdings bin ich noch ein junger Kollege (Abschluss im Dezember gemacht) und daher noch nicht sehr erfahren.

Ok zum Thema:

Was du schreibst kann ich vollkommen nachvollziehen und ist meiner Ansicht nach auch korrekt. Dennoch ist es doch so:

Durch eine kürzere Übersetzung habe ich einen besseren Durchzug. Das heisst, ich habe auch in niedrigen Bereichen mehr Beschleunigung.

Nun möchte ich noch einmal mein Ziel klarer formulieren:
Ich möchte NICHT meine Beschleunigung ins Unermessliche steigern sondern im (für mich) normalen Betrieb mehr Beschleunigung anliegen haben. Also sprich, wenn ich in der Stadt fahre und dann auf 60 Beschleunigen will mit viel Dampf möchte ich nicht den Motor über 8000 drehen lassen sondern eben beispielsweise nur bis 6000U/min.

Ich möchte auch eigentlich gar nicht die Beschleunigung dahingehend verbessern, dass ich dann schneller beschleunige als andere ZZR´s. Vielmehr möchte ich unten rum mehr Kraft haben.

Ok --> die logische Schlussfolgerung ist, dass ich dadurch dass die Maschine schneller hochdreht mehr schalten muss (was ich übrigens von meiner Enduro gewohnt bin). Dadurch dass ich dann bei einer niedrigeren Geschwindigkeit schalte komme ich natürlich in einen für den Motor wieder ungünstigeren Bereich (niedrigere Drehzahl als ein Vergleichsfahrer auf ner ZZR).

ABER: Wenn ich meine Fahrweise als gegeben betrachte, also meinen Motor immer bis sagen wir 6000U/min drehe und nun mit der kürzeren Übersetzung weiterdenke ist es doch so, dass ich aus dem Motor mehr Durchzug heraushole als würde ich es ohne die geänderte Übersetzung haben.
Ok auf der anderen Seite wäre ich natürlich bei gleicher Drehzahl mit der ungeänderten Karre dann am ende Schneller.

Übrigens eine interessante Denkaufgabe finde ich ;-)

Nochmal ein Aufruf: Falls es jemanden gibt der dies schon einmal gemacht hat, schreib doch bitte einen kurzen Erfahrungsbericht. Egal ob länger oder kürzer, mich würde beides interessieren.
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Beitragvon Hägar » 21.08.2007, 18:10

Okay, ich sehe schon: Du musst die Zusammenhänge noch ein wenig verdauen. Aber ich bin sicher: Wenn Deine kleinen grauen Zellen noch ein wenig zielgerichtet und nüchtern gearbeitet haben, dann können sie nur zu einem Ergebnis kommen:

Derzeit bist Du mit einer Kettenübersetzung X unterwegs. Wenn Du jetzt im Stadtverkehr unterwegs bist, dann hast Du die Auswahl zwischen einem unteren Gang mit niedriger Drehzahl und hohem Durchzug, aber auch hoher Drehzahl, oder einem höheren Gang mit geringerem Durchzug aber auch geringerem Drehzahlnieveau.

Wenn Du Deine Kettenübersetzung änderst und insbesonder kleiner machst, dann wirst Du bei gleicher Gangwahl zwar einen höheren Durchzug erfahren, aber auch höhere Drehzahl in Kauf nehmen müssen. Oder aber Du schaltest gegenüber Deiner gewohnten Gangwahl jeweils einen Gang hoch. Dann ist Deine Drehzahl geringer, aber auch der Durchzug ist geringer.

Am Ende läuft es nur auf die Wahl des Ganges hinaus. Und darauf, daß Du den Zeitpunkt veränderst, an dem Du nach Komfort-Gesichtspunkten schalten willst.

Gleichzeitig großen Durchzug und niedrige Drehzahl wirst Du nicht erreichen. Ein abweichendes Ergebnis muß Dein Ingenieur-Verstand verbieten... ;)
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Beitragvon Ditschelping » 21.08.2007, 19:52

Hinweis: ich schreibe mal bewusst die Worte auf die es mir besonders ankommt groß, damit es hier leichter ist zu verstehen was ich eigentlich meine

Gleichzeitig großen Durchzug und niedrige Drehzahl wirst Du nicht erreichen. Ein abweichendes Ergebnis muß Dein Ingenieur-Verstand verbieten... Wink


Aber das will ich doch gar nicht erreichen sondern dies hier:

im (für mich) normalen Betrieb mehr Beschleunigung anliegen haben. Also sprich, wenn ich in der Stadt fahre und dann auf 60 Beschleunigen will mit viel Dampf möchte ich nicht den Motor über 8000 drehen lassen sondern eben beispielsweise nur bis 6000U/min.


Und mein Ingenieurverstand verrät mir: Dass ich auch genau dieses Ziel erreichen kann. Durch das Ändern der Untersetzung benötigt der Motor weniger Kraft. Weniger Kraft hat der Motor bei niedrigeren Drehzahlen.

Will ich also bei niedrigeren Drehzahlen mehr Kraft haben als JETZT, dann brauche ich eine kürzere Untersetzung. (Preis: er dreht schneller hoch um die gleiche Geschwindigkeit zu erreichen)

Oder widersprichst du mir da?

Es geht nicht um die tatsächliche Geschwindigkeit, die ist ja erstmal egal, es geht mir doch einzig und allein um das Gefühl der Beschleunigung und vor allem eine deutliche Beschleunigung AUS NIEDRIGEN DREHZAHLEN HERAUS. Ich betone nochmal das Wort HERAUS, dass bedeutet nämlich nicht dass ich die hohen Drehzahlen komplett meiden möchte, sondern eben nur dass ich AUCH schon bei geringeren mehr Power haben möchte.

Ich fühl mich ein bischen Missverstanden, alles was du sagst ist natürlich korrekt, aber dass meine ich eben nicht genau. OK, vielleicht drücke ich mich auch etwas unverständlich aus.

Nochmal Klartext was ich nicht will und was ich will

Will ich NICHT:
1. Im Stadtverkehr mit 10.000U/min unterwegs sein
2. Im Stadtverkehr 120 fahren
3. Wenig Anzug haben

Will ich:
1. Im Stadtverkehr einen guten Anzug haben - am liebsten auch unten herum
2. Im Stadtverkehr mehr Power haben ohne viel zu schnell unterwegs zu sein (Wenn man Power im 2ten Gang will, fährt man ja schon 100)

Wenn Du Deine Kettenübersetzung änderst und insbesonder kleiner machst, dann wirst Du bei gleicher Gangwahl zwar einen höheren Durchzug erfahren, aber auch höhere Drehzahl in Kauf nehmen müssen.


Ok, das stimmt natürlich. Aber hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten:

Vorher:
3. Gang 5000 U/min 60km/h
4. Gang 2500 U/min 60km/h

Möglichkeit 1:
3. Gang 8000 U/min 60 km/h
4. Gang 5500U/min 60 km/h

Möglichkeit 2:
3. Gang 6000 U/min 60km/h
4. Gang 3500U/min 60 km/h

Und genau DIESE Sache ist eben der Punkt, weshalb ich Erfahrungsberichte hören möchte. Es ist eben eine Frage wie extrem das ganze ist.

Möglichkeit zwei klingt für mich attraktiv. Dann habe ich entweder geringfügig mehr Drehzahl aber DEUTLICH mehr Power (weil ja mehr Drehzahl und weniger benötigte Kraft) oder ich habe ein bischen weniger Drehzahl und in etwa gleichviel Power (weil ja weniger Kraft benötigt aber auch weniger Drehzahl).

P.S. Ok ich weiss dass man das alles ausrechnen kann, aber manchmal ist ein Erfahrungsbericht eben mehr Wert als eine einfache Ausrechnung der tatsächlichen Geschwindigkeiten bei der und der Drehzahl.

Was übrigens auch ein sehr interessanter Punkt aus einem Erfahrungsbericht wäre: Wie ist es denn wenn man mit einer kürzeren Übersetzung dann mal ordentlich den 1.ten oder 2.ten durchbeschleunigt? ISt das Motorrad noch beherrschbar? Stichwort Nasse Strasse, Wheelie?? Wäre für mich wiederrum ein deutlicher Nachteil der kürzeren Untersetzung.
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