Vorweg... ich übersetze auch gern für Muschelschubser und Südschweden
Einführung in die fränkische MentalitätDer Franke als solcher hat viele Lieblingswörter wie fei, gell und
gscheid, aber nur eine Lieblingsantwort. Und die lautet: «Bassd scho.»
Bassd scho ist aber viel mehr als irgendeine Antwort. Sollte ein Duden
da s«Bassd scho» beschreiben, müsste die Definition etwa wie folgt
lauten: «Bassd scho»: Ausdruck der leidenschaftlichen Zustimmung,
der absoluten Bejahung; Zeichen fränkischer Euphorie; bisweilen höchster
Ausdruck von Gefühlen.
Freilich missversteht der Nichtfranke den Gebrauch des «Bassd
scho» bisweilen a weng. Wie vor einiger Zeit, als ein Rentner aus
Mittelfranken 2,7 Millionen Euro im Lotto gewann und den total
überschwänglichen Überbringer dieser Nachricht (des war a Preiß aus
München) mit seiner Reaktion regelrecht schockierte: «Bassd scho», soll
der fränkische Neumillionär zum Gewinn der 2,7 Millionen gesagt haben.
Nicht mehr. Und nicht weniger.
Der Franke selbst reagiert, wenn ihm Ähnliches widerfährt wie dem
bayerischen Preißn, seeeehr viel gelassener. Hat er doch im Umgang mit dem
«Bassd scho» im Allgemeinen gehörige Erfahrung. Beispielsweise auch im
Liebesleben. Was sagt der Franke, wenn die Allerliebste lechzt:
«Schatzi, ich mooch dich su. Moggst du mich aa su arch?» «Bassd scho».
Und wenn das Essen besonders gut war und der Gastgeber nach Lob
Heischend fragt: «No, had's gschmeggd?» Was antwortet dann der höfliche Franke? «Des
had scho bassd». Das ist das höchste Lob eines Franken.
Natürlich ist das «Bassd scho» auch Teil jeder fränkischen
Versöhnung.
Wenn etwa nach der Schlägerei auf der Fädder Kärwa (Fürther Kirmes)ein blutüberströmter
Franke dem anderen versichert, dass er ihm «wergli ned absichdlich des
Nosnbaa eigschlogn houd», kann im Akt des „Sichwiedervertragens“ nur ein
liebevolles «Bassd scho» folgen.
So ist das «Bassd scho» eben unter anderem ein Zeichen dafür, was
fränkische Seelen locker zu verkraften in der Lage sind. Das kann sich
auch exemplarisch zeigen, wenn der beste Freund anruft und erklärt: «Du, dass
des wassd, iiiich geh' fei grad mit deiner Fraa durch». «Soso. Des bassd scho».
Noch nicht ganz geklärt ist die Frage, ob eine Ehe gültig ist, wenn ein
fränkischer Bräutigam oder eine fränkische Braut statt dem «Ja, ich will»
auf dem Standesamt oder in der Kirche «Bassd scho» sagt.
Allerdings gibt es auch Lebenssituationen, in denen dem Franken ein
«Bassd scho» äußerst schwer fällt. Wenn zum Beispiel unser aller Glubb (1.FCN) ständig
goddserbärmlich schlecht spielt und dauernd verliert, wie zurzeit.
Und wenn dann gar a Bärschla nachts heimkommt und dem Vadder beichtet:
«Iich hab' fei grod dei Audo zammgfohrn», dann ersetzen bisweilen a «boor
Drümmer Maulschellen» des «Bassd scho».