Ventilspiel

Rund um den Motor der ZZR 600
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Blue Thunder
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Ventilspiel

Beitragvon Blue Thunder » 20.02.2011, 12:04

an die Schrauber unter euch,

wollte meine Ventiele jetzt einstellen, und im Handbuch heisst es ja immer
die Ventile müssen kalt (Handwarm unter 35°) gemessen werden.
Meine Frage hat dass bei den jetzigen Temperatuern von ca. 4-6°
auswirkungen auf dass Ventilspiel. Sollte man hier an die untere Grenza also
weniger Spiel z.B. Einlass Spiel 0,15-0,24mm, dann 0,15mm Einstellen.

Was denkt Ihr :? ?

Doppelpost eingefügt
Habe beim nochmaligen Druchlesen,
geshen dass ich mich vertan haben, sonder ich meinte das Ventilspiel
am obern Ende angleichen. Also auf 0,24mm einstellen, also maximales Spiel.

Für eure Antworten wäre ich Dankbar :) .

Beim nächsten mal bitte die "edit" Funktion benutzen
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Zauberer » 20.02.2011, 16:08

Eine interessante Frage, die mich auch schon mal beschäftigt hat.
Rechne doch mal den Unterschied der Stärke eines Shims aus. Bei 30 Grad und dann bei 0 Grad. Und schon hast du eine Größenordnung.
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Harzi » 20.02.2011, 16:36

Völlig peng :D
Da du das ja nicht unterm Gefrierpunkt machst ist es relativ ob nun 6 oder 20 grad.
Merkste eh nix aber wenns dich beruhigt nimm die Mitte ;)
Bei 20 Grad unterschied sind das noch lange keine 0,01mm. Überleg mal wie heiss der Motor und Grade die Ventile die immer im Feuer stehn werden. Wenn wir ein Ventilspiel von 0,24mm haben und das alles richtig erhitzt müssten bei so sarker ausdehnung wie du vermutest die Motoren ja reihenweise schrott gehn weils die Ventile schliesst ;)

Kann ja mal gucken ob ich noch ein paar Sachen dazu in meinen Unterlagen aus der Berufsschule hab :D
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Blue Thunder » 21.02.2011, 08:42

Danke für eure Antworten,

ich werde es einmal mit den Shims austesten, wenn ich dass Ventilspiel ändern muss
und hierzu einige Shims ausbaue.
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Zauberer » 21.02.2011, 08:57

Mach doch mal eine Meßreihe:

Shim Stärke bei 0 Grad
Shim Stärke bei 25 Grad

Somit wären wir schon schlauer, was es für Unterschiede bei den Temperaturen gibt.
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Re: Ventilspiel

Beitragvon ZZR-600 Biker_2011 » 24.02.2011, 11:39

Hi zusammen,
ich finde es vor diesem Hintergrund wichtig auch die Fehlertolleranz des Messschieber mit zu berücksichtigen, wenn schon die Temperatur berücksichtigung findet.. Gerade je mehr man Richtung 2. und 3. Kommastelle geht..
Da aber das ganze System gesamt kalt bzw. warm wird sollten sich diese Effekte kompensieren od. aus welchen Materialien sind die Shims?
Faustformel je länger/dicker das Bauteil je wichtiger die Ausdehnunsfreiheiten meines wissens..

Gruß von Carsten aus Mönchengladbach
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Joker » 24.02.2011, 12:22

ZZR-600 Biker_2011 hat geschrieben:Da aber das ganze System gesamt kalt bzw. warm wird sollten sich diese Effekte kompensieren od. aus welchen Materialien sind die Shims?
Faustformel je länger/dicker das Bauteil je wichtiger die Ausdehnunsfreiheiten meines wissens..


Ja ich denk, das stimmt soweit. Längenänderung = Wärmeausdehnungskoeffizient mal Ursprungslänge mal Temperaturdifferenz. (a*L*dT)

Wenn man für das Material gehärteten Stahl (C45) annimmt, hat der einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 11*10^-6 pro Kelvin im Bereich 0°C bis 100°C.
Somit erhält man bei einer Temperaturdifferenz von 25 K und einer Dicke von 3mm (3000 Mikrometer) des Shims 0,825 Mikrometer Unterschied. Das macht denk ich kaum etwas aus bei der Ventileinstellung.
Ich hoffe, das stimmt hier so einigermaßen, aber die Größenordnung sollte es wiedergeben :)

Natürlich kenn ich das Material der Shims nicht wirklich, das wird wohl auch ein Geheimnis von Kawasaki bleiben ;) aber 11 ist ein üblicher Wertfür den Koeffizienten meines Wissens.
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Maddin_HH » 24.02.2011, 13:04

Das Thema erinnert mich an einen früheren Thread, welchen ich mal rausgesucht habe: http://zzr-600.org/viewtopic.php?f=2&t=2968&hilit=shims

Dort geht es um den Werkstoff der Shims. Es sind gesinterte Teile, welche durch die besondere Zusammensetzung einen Wärmeausdehnungs-Puffer haben. Dementsprechend wird man erstens wohl keinen Wärmeausdehnungskoeffinzienten in den einschlägigen Tabellen finden und zweitens wäre dieser wohl sehr klein und somit die Ausdehnung bei diesem Temperaturunterschied vernachlässigbar.

Allerdings wird sich wohl das Gegenstück(Nockenwelle) wohl etwas anders bei höheren Temperaturunterschieden verhalten(deswegen die Empfehlung die Messungen bei "kaltem" Motor vorzunehmen), was aber bei diesem geringen Temperaturunterschied wohl auch vernachlässigbar ist.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Thread:
Der Shim kommt gerade aus dem Rasterelektronenmikroskop und hat eine Röntgenmikroanalyse hinter sich!

Bestandteile sind: Eisen,Chrom,Molybdän,Schwefel,Kohlenstoff,Silizium und Niob.


Es handelt sich bei den Shims leider nicht um einen handelsüblichen Stahl.

Die Shims sind aus einem gesintertem Material hergestellt,das heisst, mehrere Bestandteile werden "zusammengebacken" und zwar nach festen
prozentual zusammengesetzten Materialen.Wie ein Kuchen.

Außerdem bedient man sich einiger interessanter Tricks.

z.B. hat der Stahl einen sehr hohen Niob-Anteil.Solche Stähle verwendet man z.B. beim Herstellen von Turbinenschaufeln,da er extrem verschleiss-
fest ist. Desweiteren sieht man unter dem REM "große" Einschlüsse,wie Höhlen oder Krater,durchzogen von feinsten Rissen.
Diese Einschlüsse sind gewollt!Zum Einen verhindern sie das Trockenlaufen der Shims beim Start und kurzzeitigem Ölmangel,da sich in ihnen Öl und Graphit speichert(wir haben den Shim mehrmals gesäubert,trotzdem zeigte das Rem immernoch einen extrem hohen Öl- und Graphitanteil an diesen Stellen),zum Anderen wirken die Einschlüsse als "Wärme-ausdehnungs-Puffer",das heisst,dardurch wird gewährleistet,
daß der Shim sich nur minimal bei Erwärmung dehnt,und somit sich das
Ventilspiel nicht ändert.
Noch am Rande erwähnt:die Shims sind nicht gehärtet (Oberfläche) sondern durchgehend hart "gebacken"
"Things should be made as simple as possible but not any simpler" (A. Einstein)

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Re: Ventilspiel

Beitragvon ZZR-600 Biker_2011 » 24.02.2011, 16:20

Na das nenne ich mal Glück.. So was hätte ich auch gerne.. grins..
Aber zurück zu Thema: Der Unterschied ist glücklicherweise vernachlässigbar gering.
Werde dann mal bei mir auf besseres Wetter hoffen hab das Messen und Einstellen auch noch vormir.. Übringens mein erstes mal.. Wenn Zeit bleibt noch Steuerkette vermessen und hoffen das ich nicht zu viele Teile brauche...

Anderseit gibt nur schlechte Kleidung nicht schlechtes Wetter..

Gruß aus MG von Carsten
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Re: Ventilspiel

Beitragvon Blue Thunder » 24.02.2011, 17:17

Wahnsinn was Ihr alle so drauf seit =D>

hätte nie gedacht dass ich so genaue Antworten hier bekomme :D

Da macht dass Schrauben doch gleich mehr spass, wenn man auf so
viel Fachwissen und Labore zurück greifen kann :D :D

Also nochmals vielen Dank für euer Antworten.
Werde die Ventile wenns klappt am WE einstellen.
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Re: Ventilspiel

Beitragvon ersthelfer » 02.03.2011, 08:09

und.....?
Schon die Finger gebrochen beim messen?

:badgrin:
Mit der ZZR zu fahren ist keine Fortbewegung, sondern eine Lebenseinstellung!

E-Mod(´98), 20TKM, Extras: MRA-Spoiler, schwarze Blinker und LED Rücklicht, diverse Kratzer

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Re: Ventilspiel

Beitragvon Blue Thunder » 04.03.2011, 18:14

ja kamm man so sagen,

wenn man da keine Chirurgischen Finger hat bekommt man welche :lol:

hätte nicht gedacht dass es so eng wird :roll:

die Messreihe konnte ich dann doch nicht machen, hatte keine shims, hab die gleich am nächsten Tag getauscht.

Der Kawahändler nahm 5 Euro im Tausch, denke ist ok.
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