Ventile einstellen

Rund um den Motor der ZZR 600
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rate.mal
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Ventile einstellen

Beitragvon rate.mal » 22.12.2011, 22:59

Das Messen
Zum Messen des Ventilspiels werden zwei Werte gebraucht. Das Einlass- und das Ausslassspiel (Soll-Spiel).

E 0,20 mm
A 0,25 mm

Aber bevor gemessen werden kann, muss die Nocke die richtige Position haben. Dazu wird der Impulsgeberdeckel (rechte Motorseite) entfernt und die Kurbelwelle mit einem 19er Ringschlüssel (doppelt gekröpften) oder einer 19er Nuss mit Knarre im Uhrzeigersinn auf die Markierung 1-4 gedreht. Es darf nicht zurückgedreht werden, sonder immer nur rechts rum! An dieser Stelle stehen die Zylinder 1 und 4 auf OT (Oberer Totpunkt).

Bild


Zitat:
Tipp!
Es ist auch möglich den Motor über den Sekundärantrieb, also der Antriebskette, durchzudrehen. Dazu sollte ein hoher Gang eingelegt werden (idealerweise der 6. Gang) und das Hinterrad mit der Hand gedreht werden. Um den OT zu ermitteln kann die erste Zündkerze entfernt werden und ein langer Draht auf den Kolben gelegt werden. Erreicht dieser seinen höchsten Punkt, ist Kolben 1 und 4 auf OT.



Meine Frage hierzu:
Warum darf man nicht zurück drehen und
wenn mann nicht zurück drehen darf, woher weiß ich dann wann der Kolben Oben ist?
Ich merke doch erst das ich drüber bin, wenn ich zu weit bin!
Oder macht das bißchen Zurückdrehen nichts?
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon Zauberer » 22.12.2011, 23:05

rate.mal hat geschrieben: Warum darf man nicht zurück drehen und
wenn mann nicht zurück drehen darf, woher weiß ich dann wann der Kolben Oben ist?
Ich merke doch erst das ich drüber bin, wenn ich zu weit bin!
Oder macht das bißchen Zurückdrehen nichts?

Man kann schon ein bisschen zurück drehen. Aber warum?
Auf dem Zündgeberrad stehen die Markierungen drauf OT 1/4
1/4, weil Zylinder 1 und 4 gleichzeitig zünden. Wenn diese Markierung erreicht ist, ist der Kolben auch oben.
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon rate.mal » 22.12.2011, 23:13

Mir ging es darum den Deckel nicht zu öffnen und das ganze mit dem Draht im erste Zylinder zu machen und da sehe ich doch die Markierung nicht.
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon Zauberer » 22.12.2011, 23:35

rate.mal hat geschrieben:Mir ging es darum den Deckel nicht zu öffnen ....

Tue dir den Gefallen und mach den Deckel runter. Alles Andere ist nur Quälerei und allein echt ätzend. So oft, wie du da drehen musst ....

Es kommt ja dabei echt nicht auf die 3,- € für diese Dichtung an.
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon rate.mal » 23.12.2011, 05:32

Du hast recht. Ich kam nur darauf weil es so beschrieben war, u.a.
Deckeldichtung muß ich ja sowieso bestellen.
Vielen Dank mal wieder für die schnelle Antwort.

Gruß
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon mib79 » 23.12.2011, 07:09

also bei allen die wir dieses jahr gemacht haben....haben wir nur die Züngeberdeckeldichtung gebraucht (papier) die ventildeckeldichtung (gummi) haben wir nicht gebraucht...die bleibt wenn man vorsichtig ist ganz.
LG Michael - Der Nachtwächter -
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon rate.mal » 23.12.2011, 08:58

Ich weiß jetzt nicht wie teuer die Ventildeckeldichtung ist, aber ich denke mal wenn ich schon mal etwas Bestelle dann werde ich auch gleich diese mitbestellen.
Irgend wie muß sich das ja dann auch wieder mit den Versandkosten rechnen.
Und wenn ich erst einmal damit angefangen habe selber die Ventiele einzustellen dann werde ich das in Zukunft auch immer wieder selber machen.
Und dann kann man sich auch gleich was hinlegen.
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon Heidecamper » 23.12.2011, 09:26

Die Ventildeckeldichtung ist aus Gummi und geht nicht so schnell kaputt. Der Preis dafür liegt zwischen 25-30 €.
Die würde ich erst kaufen wenn sie im Eimer ist. ;)
Viele Grüße aus dem Vorharz

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Re: Ventile einstellen

Beitragvon Zauberer » 23.12.2011, 10:11

ich habe von den Zündgeberdeckeldichtungen gleich ein 10 Pack über eBay geordert. Dann rechnet sich das auch mit den Verdsandkosten.
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Re: Ventile einstellen

Beitragvon oxtorner » 26.12.2011, 12:48


Meine Frage hierzu:
Warum darf man nicht zurück drehen und
wenn mann nicht zurück drehen darf, woher weiß ich dann wann der Kolben Oben ist?
Ich merke doch erst das ich drüber bin, wenn ich zu weit bin!
Oder macht das bißchen Zurückdrehen nichts?


Das Finden des OT mit Hilfe der Draht_durch_Zündkerzenbohrung_Methode funktioniert nicht! Jedenfalls nicht sicher. Diese Methode stammt aus einer Zeit, als Motorradmotoren rollengelagert und zweitaktig waren. Und selbst da funktioniert es nur halbwegs sicher, wenn das Zündkerzenloch senkrecht zur Kolbenoberfläche ist. Ist es das nicht, verbiegt sich der Draht ein wenig im Zylinder, bevor er anfängt, sich zu bewegen.

Selbst mit einer Meßuht bekommt man bei zwei Versuchen zwei Ergebnisse für OT. Die Markierungen an der Kurbelwelle sind zwar, was genau den Stand von Kolben _und_ Nockenwelle angeht, auch nicht genauer, erlauben aber die Reproduzierbarkeit. Und wenn man immer die Markierung von der gleichen Seite, bei der ZZR eben im Uhrzeigersinn, anfährt, ist das Ergebniss für Einstellerei hinreichend genau.

Warum man nur in eine Richtung drehen soll, hat seinen Grund darin, dass im System Kolben - Kurbelwelle - Nockenwelle ein grosses Spiel herrscht. Besonders die Nockenwelle folgt der Kurbelwelle nicht sofort, weil die Steuerkette erstmal das gesamte Spiel gegen den Kettenspanner ablaufen muss. Je nach dem um wieviel die Steuerkette bereits gelängt ist, kann das durchaus eine halbe Kurbelwellendrehung sein! Erst dann bewegen sich die Nocken. Hinzu kommt noch, das die Kolbenbohrungen nicht genau mittig sind, sondern einige zehntel Millimeter ausserhalb der Kolbenachse sind. Kurz vor OT kann man die Kurbelwelle einige Grad hin- und her bewegen, ohne das der Kolben sich auf oder ab bewegt. Er kippt lediglich zwischen Ein- und Auslass hin und her.

Es lohnt einfach nicht, mit einem Draht in der Kerzenbohrung zu fummeln, wenn man eine Markierung an der KW hat. Ist einfach zu ungenau. Dann schon lieber Kopfdeckel ab und gucken, wann die Nocken so stehen, dass man das Ventilspiel messen kann.

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Re: Ventile einstellen

Beitragvon TopfGold » 18.03.2012, 10:33

rate.mal hat geschrieben:Meine Frage hierzu:
Warum darf man nicht zurück drehen und
wenn mann nicht zurück drehen darf, woher weiß ich dann wann der Kolben Oben ist?
Ich merke doch erst das ich drüber bin, wenn ich zu weit bin!
Oder macht das bißchen Zurückdrehen nichts?


Zurückdrehen ist nicht verboten, es kann dabei im Motor nichts brechen oder aushacken etc... Es kann aber passieren, dass sich die Mutter, an der du drehst lösen kann. Ich weis jetzt nicht wie es darunter aussieht, aber vielleicht kann sich dadurch diese Platte, die den Zündzeitpunkt festlegt, verschieben lässt und man dadurch dann seinen Motor verstellt hat. Das wieder hinzubekommen ist mühsam und ohne Vergleichsmotor wirds gar nicht gehn.

Ich habe bei mir auch schon zurückgedreht, aber nur an den Stellen, an denen es auch leichtgängig geht. Aber nur ein kleines Stück, max. nen Bruchteil einer Umdrehung!


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