Gewindereparatur an Bremssattel hinten

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Raven
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Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon Raven » 03.06.2011, 22:37

Hallo Leute!

Ich habe da mal eine Frage zu einem Thema, was mir immer noch einen kalten Schauer über den Rücken treibt.
Ich habe heute mein Hinterrad ausgebaut und musste dazu auch den Bremssattel demontieren.
Beim lösen der Inbusschauben kam es mir schon seltsam vor, da sie scheinbar ohne erkennbares Drehmoment verschraubt waren.
Es kam mir auch so vor, als ob sie sich irgendwie unrund herausdrehen ließen. Als ich mir dann den Bremssattel genauer ansah, traf mich der Schlag! In den beiden Löchern in denen die Schrauben steckten, war gar kein richtiges Gewinde mehr vorhanden!
Scheinbar hat der Vorbesitzer meiner ZZR beim Belagwechsel die Gewinde beim Festschrauben zerstört.
Anstatt aber ein neues Teil zu verbauen, entschied er sich dafür, die Gewinde mit einem System genannt Helicoil zu reparieren.
(Den Namen habe ich durch Google erfahren)
BildBild

Ich bin ja nicht zimperlich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses System zur Reparatur von Bremssattelbefestigungen vorgesehen oder geeignet sein soll. Hat da jemand mehr erfahrungen? Ist sowas wirklich sicher, oder hatte ich nur Glück, dass mir die Bremse bisher nicht um die Ohren geflogen ist?

Liebe Grüße,

Raven

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon Roadrunner » 04.06.2011, 08:22

Helicoil ist gut und für alles geeignet !!! Wenn natürlich jemand auch das gewinde schon vergurgt hat oder nicht Sauber Montiert hat ...... Naja !.....
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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon toto » 04.06.2011, 08:52

Gerade an einer Bremse würde ich nichts reparieren wenn diese defekt ist ...schmeiss wech und kauf gebraucht neu .

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon Roadrunner » 04.06.2011, 08:58

Toto ! Wenn du wüßtest was an einem Neufahrzeug, egal ob Auto oder Motorrad , bereits alles mit einem Helicoil oder anderen Mitteln Repariert wurde weil es während der Montage Kaputt gegangen ist ....... !
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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon toto » 04.06.2011, 09:29

Ich weiss selber was für ne scheisse alles verkauft wird .

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon Oppa » 04.06.2011, 10:12

Helicoil kaufen ist recht teuer, habe selbst eine Gewindegröße hier liegen und nur ein- oder zweimal gebraucht. Machen lassen wahrscheinlich nicht weniger. Wenn's 'ne ganze Bremse schon für 30...40 € gibt, nimm doch die!
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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon marcus99x » 15.09.2012, 14:39

Hallo,

ich krame das Thema mal wieder aus, weil ich exakt vor dem gleichen Problem stehe.

Beim Festziehen der unteren Inbusschraube habe ich schon gemerkt, dass der Drehmomentschlüssel nicht auslösen will und da war es auch schon passiert. Als ich die Schraube rausdrehte, kam das Gewinde gleich mit.

Da der Sitz konisch ist, konnte ich ein M8 "Hilfsgewinde" einschneiden und die Schraube mit Schraubensicherung zumindest leidlich festbekommen. Ich habe aus den technischen Daten das Anzugsmoment von 34 Nm übernommen.

Es ist jetzt die Frage, ob es sich lohnt, mit einem Gewindereparatursatz, den alten Sattel zu reparieren, oder für 50-60€ einen gebrauchten zu kaufen und diesen einzubauen. Ich habe auch keine Ahnung, was so ein Reparatursatz kostet.

Für jeden Ratschlag bin ich daher wirklich dankbar!

Gruß

Marcus

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon voss » 15.09.2012, 15:13

Es ist jetzt die Frage, ob es sich lohnt, mit einem Gewindereparatursatz, den alten Sattel zu reparieren, oder für 50-60€ einen gebrauchten zu kaufen und diesen einzubauen. Ich habe auch keine Ahnung, was so ein Reparatursatz kostet.


Ob es sich lohnt musst du selbst für sich beantworten.
Ich kann nur sagen des es geht ( reparieren ) das wenn es richtig gemacht wird tut es auch halten. Und das es nicht immer HeliCoil sein muss.
HeliCoil ist, glaube ich, das bekannteste Gewinderep-satz und ziemlich teuer.

Google einfach nach Gewinde Reparatursatz da findest du auch billigere Alternativen.
zb. Screw Grip oder BearColi alles das gleiche System wie HeliCoil.
Dann wenn man mehr "Fleisch" für die Gewinde hat kann man mit Gewindebuchsen z.b. BearFix arbeiten
die Buchsen sind richtig billig und einzige was man noch braucht ist eine Kernloch-bohre.

Gruß
voss

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon marcus99x » 15.09.2012, 16:27

Hallo,

die Bearcoil Variante hatte ich auch schon ins Auge gefasst, da dies glaube ich am besten am Bremssattel funktioniert.

Aber ich habe mich trotzdem für den Austausch gegen ein gebrauchtes Ersatzteil entschieden. Preislich ist dies wahrscheinlich auch die günstigere Variante. Ich hoffe, nur, dass ich den Sattel blasenfrei montiert bekomme. Dies habe ich bei einem Motorrad noch nicht gemacht.

Mich ärgert es nur, dass das Gewinde überhaupt kaputt gegangen ist, diesen Ärger kann man sich wirklich sparen. Naja, aber ich habe ja sonst keine Hobbies...

Gruß

Marcus

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon Kasi » 15.09.2012, 18:34

Wie Roadrunner weiter oben ja schon schrieb ist es wirklich überhaupt kein problem ein gewinde zu reparieren solange die ganze nummer fachgerecht durchgeführt wird und diesem speziellen fall wäre der zustand danach sogar besser und höherwertiger da es die schlechste variante ist ein gewinde stumpf ins alu zu schneiden und dann eine stahlschraube einzudrehen...es wird aber so gemacht weils billiger ist.Ich kann euch aus erfahrung sagen das es nicht die frage ist ob das gewinde stirbt sondern wann, je öfter das demontiert wird um so höher die gefahr das das gewinde als spirale auf der schraube sitzt.
Bei höherwertigen produkten wird eine stahlgewindebuchse gesetzt und das ist nix anderes wie ein zb Helicoileinsatz.Sowas ist dann eine dauerhafte hochwertige lösung und die geschilderten probleme sollten hier nicht auftreten.
Helicolieinsätze bestehen aus einer stahlspirale ,gewindebuchsen sind massiv.Letztere sind die bessere wahl aber auch teurer und stressiger da nicht so verbreitet denn man braucht für jedes system das richtige werkzeug...das ist extrem wichtig.Wer bei der wiederherstellung pfuscht wird nicht glücklich werden und natürlich verbietet sich das beim gefummel an den bremsen zb.
Man braucht also mindestens den passenden bohrer(die grösse ist natürlich nicht im handelsüblichen bohrerkasten vorhanden ;) ) den passenden gewindebohrer für das aussengewinde der buchse/Spirale das werkzeug zum setzen des einsatzes und bei einigen buchsen auch noch einen gewindebohrer um die gesetzte buchse nachzuschneiden zb bei systemen der firma TimeSert welcher ich für super halte aber nur in den USA zu bekommen sind natürlich auch in metrisch.
Um es auf den punkt zu bringen,nehmt das system was für euch am einfachsten greifbar ist und repariert das gewinde und freut euch über eine preiswerte und hochwertige instandsetzung.
Eine anmerkung noch,gerade bei der instandsetzung von kerzengewinden würde ich wenns möglich ist immer die variante buchse wählen da Helicoils dazu neigen irgendwann sich rauszudrehen.gerade bei kerzen wegen der unterschiedlichen ausdehnungen alu/stahl geschieht dies häufiger.Hier ist aber der aufwand mit den buchsen auch viel höher weil dafür der kopf runter muss während kundige ein kerzengewinde mit einem Helicoil (sofern das kerzenloch gut zugänglich ist) auch ohne kopfdemontage erneuern.
Fröhliches schaffen :D
Endlich was zum toben

Nix mehr Buell dafür wieder D-Modell 6800Km

Wenn Gott gewollt hätte das mein Moped sauber sein soll würde er Spüli in den Regen geben!

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Re: Gewindereparatur an Bremssattel hinten

Beitragvon marcus99x » 20.09.2012, 20:10

Hallo,

Ich habe heute den Sattel getauscht und dabei festgestellt, dass es sich wohl nicht mehr lohnt, an dem alten das Gewinde zu reparieren. Der Austauschsattel ist in einem wesentlich besseren Zustand, als mein altes Teil, so dass ich ihn wohl entsorge.

Vielleicht packt es mich aber doch und ich überhole ihn komplett mit allem drum und dran. Dann würde ich hier eine Gewindebuchse setzen.

Ich werde nachberichten...

Gruß und vielen Dank für die ausführlichen Tipps!

Marcus


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