Ventile lassen sich nicht mehr einstellen???

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Ventile lassen sich nicht mehr einstellen???

Beitragvon Superfly_HOF » 10.03.2008, 14:04

:cry:

Folgendes "Problem". Hab mein Möp beim Kawahändler zum Ventile einstellen.

Jetzt zum Problem....

Heute kam ein Anruf, dass es unerwartet Probleme gibt. Die Ventile würden sich nicht mehr einstellen lassen. Der Mechaniker habe "es schon mit dem kleinsten Shim versucht, aber kleinere gibt es nicht und abtragen will er sie auch nicht. Die Ventile wären schon zu weit in den Zylinderkopf gewandert. Daher benötigt er nen neuen Zylinderkopf, Nockenwellenbrücke und Ventile."

Was soll ner der Scheiß nun? Kann mir das mal einer erklären was genau sein soll? Dachte die Shims sind dazu da, dass die Ventile eben von den Zylindern fern bleiben, damit sie nicht anschlagen? Am Telefon habe ich nur Bahnhof verstanden. Kann es sein das die selbst was vermurkst haben und nun mich das ausbaden lassen wollen? Verstehe nicht wie das sein kann, dass die Ventile weiter in den Zylinderkopf wandern? Die werden ja nicht länger, höchstens die Feder ist nicht mehr die beste oder so.
Außerdem sind die Teile nicht mehr lieferbar, mal abgesehen davon das sie unbezahlbar wären und ich die Reparatur nicht mehr machen lassen würde. Ich denke eher das die Ventile nicht gescheit eingestellt wurden und diese beim Test an den Kopf geschlagen sind oder so. Warum sollte ich denn auch neue Nockenwellenlager benötigen? Kenn mich aber leider nicht wirklich damit aus, da ich am Motor nix selbst mache und der sowieso für mich wie ien Buch mit sieben Siegeln ist.

Kann mich jemand aufklären?

Wil dann zum Kawahändler, auf was sollte ich achten um zu erkennen ob das stimmt was die mir erzählen?




:roll: :roll: :roll:
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Beitragvon Hägar » 10.03.2008, 15:02

Was soll ner der Scheiß nun? Kann mir das mal einer erklären was genau sein soll? Dachte die Shims sind dazu da, dass die Ventile eben von den Zylindern fern bleiben, damit sie nicht anschlagen?
Nein, das ist wahrscheinlich kein Scheiß, sondern kann durchaus zutreffend sein.

Und nein, die Schims sind nicht dazu da, dass die Ventile vom Zylinderkopf fern bleiben. Im Gegenteil: die Ventile müssen im geschlossenen Zustand dicht auf dem Ventilsitz des Zylinderkopfes aufsitzen und eben nicht fern bleiben. Mit den Shims wird lediglich das Spiel zwischen Ventilschaft/Tassenstößel und Nockenwelle eingestellt. Ist das Spiel zu größ, klappern die Ventile mit erhöhtem Verschleiß. Ist das Spiel zu klein, können die Ventile nicht mehr dicht am Dichsitz des Zylinderkopfes anliegen. Sie werden undicht und verbrennen auf Dauer.

Zu Deinem Problem: Die Ventile aus gepanzertem Stahl haben einen umlaufenden Dichtrand. Im geschlossenen Zustand des Ventils drückt die Ventilfeder das Ventil mit diesem Dichtrand auf einen umlaufenden Dichtsitz im Zylinderkopf. Dieser Dichtsitz ist wie der Rest des Zylinderkopfes aus Alu.

In diesem Zustand muss das Ventilspiel stimmen.

Im Laufe des Motorenlebens kann sich das harte Ventil in den weichen Ventilsitz des Zylinderkopfes einarbeiten. Das ist zunächst nicht weiter schlimm. Das Ventil bleibt i.d.R. dicht. Einziger Nebeneffekt: Je weiter sich das Ventil in den Zylinderkopf einarbeitet, umso geringer wird das Ventilspiel. Zum Ausgleich müssen ab und zu dünnere Shims eingebaut werden.

Irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo die dünnsten verfügbaren Shims eingesetzt werden: 2,5mm. Dünnere gibts nicht.

Wenn man an diesem Punkt angekommen ist, besteht die professionelle Lösung tatsächlich im Austausch des Zylinderkopfes. Eine von Deinem Schrauber allerdings nicht genannte Alternative ist noch der Einsatz von Ventilen mit verkürzten Schäften. Hat die gleiche Wirkung wie dünnere Shims. Und sie werden original von Kawa angeboten. Allerdings ist auch das eine teure Angelegenheit, da der Kopf runter muß. Und da kommen viele Arbeitsstunden zusammen.

Übrigens hat Dein Schrauber auch im Punkte "Nockenwellenbrücke" recht: Zylinderkopf und Nockenwellenbrücken werden im Werk als Baueinheit hergestellt: Bei montierten Nockenwellenbrücken werden die Lagersitze für die Nockenwellen eingearbeitet. Nur so bekommt man die erforderliche Genauigkeit hin.

Wenn Dir das alles zu teuer ist (was ich bei Baujahr Deines Möps verstehen könnte), bleiben aber immer noch semiprofessionelle Bastellösungen:

1. Montage eines gebrauchten Zylinderkopfes aus dem Teilehandel.

2. Shims von Hand auf Maß schleifen. Ich habe selbst (gottlob nur ein einziges) eingelaufenes Ventil. Habe dafür ein 2,5er Shim auf 2,4 mm runtergeschliffen. Ist zwar nicht regelkonform, funktioniert aber mitlerweile schon seit einigen tausend Kilometern.

3. Fahr das Ding, bis es nicht mehr geht.

Abschließend muß ich noch ein Wort für Deinen Kawa-Mann sprechen. Nicht alle diese Typen sind Betrüger. Sein Befund klingt durchaus plausibel. Und seine Lösung ist professionell. Die Bastlerlösungen darf er als Kawa-Werke kaum anbieten. Denn wenn da was schief geht, vergessen alle billig bedienten Kunden ihre Dankbarkeit und fordern Regress. Und diese Regressforderungen werden sie auch durchbringen.
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Beitragvon Superfly_HOF » 10.03.2008, 15:15

:) Danke für die genaue Erklärung! Ich denke auch das er mir ne professionelle Lösung anbieten will, schließlich ist er nen Kawahändler. Will es auf alle Fälle richten lassen, kläre nur ab was der Spass kostet. Die Teile sind derzeit sogar bei Ebay drin, mit einer Laufleistung von 16.000 km (wenns stimmt). Rund 170 Euro kosten die Gebrauchtteile. Der Arbeitslohn mit Sicherheit um einiges mehr und die Kosten für Ventile und Vergaser einstellen kommen auch noch dazu. Nur zu blöd das ich vorm Winter noch neue Reifen und einige Teile erneuert habe. Abgeben will ich sie daher und auch weil ich ja so daran hänge, nicht.

Wollte ja niemanden als Betrüger abstempeln, aber man bekommt immer gleich Herzrasen wenn man hört "unerwartetes Problem aufgetaucht, kostet .....". Da hinterfragt man immer gleich, stimmt das auch? Und wenn man als Laie, so wie ich, so etwas gesagt bekommt, lässt man sich gerne dazu hinreisen jemanden "abzustempeln". In meinem Fall wohl auch so geschehen (habs ihm nicht gesagt, habs mir nur gedacht).

OK, ich werde berichten wie es weitergeht. :?

Sollte ich es austauschen lassen, würde ich mich für die Variante mit den gebrauchten Teilen entscheiden. Wie ich es aus deinen Erklärungen herauslese, brauche ich demnach:

1. Zylinderkopf gebraucht
2. die zum gebrauchten Zylinderkopf dazugehörigen Ventile
3. die zum gebrauchten Zylinderkopf dazugehörige Nockenwelle + Lager

???
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Beitragvon Hoagie » 10.03.2008, 16:26

+ Zylinderkopfdichtung (aber neu)
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Beitragvon Superfly_HOF » 10.03.2008, 16:34

Richtig ;)
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Beitragvon pemi » 10.03.2008, 17:09

Bei E.Bay will einer seine D mit ganz geringer Laufleistung verhöckern !! Hat irgendwas mit 10.000 km und erste Hand !! :D Vieleicht wäre das ja günstiger !!
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Beitragvon Zauberer » 10.03.2008, 17:14

Vielleicht wäre dir auch schon mit einem Ventil mit Minustoleranzen geholfen. Oder vom Ventile "etwas" abnehmen. ;)
Dann könntest du deinen Kopf behalten.
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Beitragvon Superfly_HOF » 10.03.2008, 17:38

@ Zauberer

Ja, dass sind auch schon so Ideen die mir im Kopf herumschwirren. Aber

1. Leider gibt es keine Ventile mehr für das D-Model! Nicht mehr lieferbar und kürzere sowieso nicht. Falls jemand doch noch ne Quelle hat, sagt bescheid!

2. Ich selbst habe keine Ahnung davon ob es gut ist oder einfach nichts ausmacht, wenn man z. B. das Ventil selbst oder den Shim kürzt bzw. abträgt. Wenn man sich das so überlegt, was soll es schon ausmachen, gibt ja auch kürzere Austauschventile und schmälere Shims??? Kann aber auch nicht sagen, ab wann die Toleranz erreicht ist und nichts mehr geht.

3. Anderes Bike:roll: Auf keine Fall! Anderer Motor kommt nicht in Frage da wohl mindestens genauso teuer und aufwendig. Kann ja jeder sagen, das sein Bike nur .... Kilometer drauf hat.... Wer weis wie dessen Zylinderkopf aussieht und dann habe ich wieder den scheiß.



Ich werde daher erst mal folgendes abklären,

1. Wie viele Ventile sind überhaupt betroffen?

2. Ist es möglich die oder das betroffene Ventil zu kürzen und was stehen dem für Nachteile entgegen (z. B. schließt das dann noch richtig ab etc.)

3. Wie dick müsste das Shim überhaupt sein, dass ich haben müsste, dass die Ventile wieder passen?

4. könnte ich eines meiner Shims nicht entsprechend abdrehen lassen und was spricht dagegen (z. B. schließt das dann noch richtig ab etc.)

5. Hätte bereits Zylinderkopf samt Ventile und Nockenwelle (ohne Brücke aber vermutlich mit Shims) in geprüfter Qualität vom Fachhändler in Aussicht, aber ohne Lagerbrücke. LAufleistung garantierte 16.000 km (schreibt er zumindest). Kann ich meine alte lagerbrücke mit der anderen zusammen verwenden? Was spricht dagegen? Wie hoch sind die Kosten im Vergleich zum Abändern des Shims/der Ventile?

6. Was kostet mich der Spass im Verhältnis zu der voraussichtlichen Zeit die ich noch mit diesem Motorrad fahren/verbringen werde?


:roll:

Muss schaun das ich das beste für mich raushole. Ich denke, dass wenn das mit dem kürzen de Ventile oder dem abdrehen der Shims funtioniert, dass ich mich für diese Lösung entscheiden werde, da dies wohl das günstigste ist. Den Zylinderkopf kann ich beim nächsten mal auch noch wechseln lassen und wer weis was bis dahin noch alles ausgetauscht werden müsste..... da fällt vieleicht die Entscheidung sein Motorrad abzugeben/zu schlachten leichter als es jetzt ist.
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Beitragvon Zauberer » 10.03.2008, 17:45

zu 6.
Das wird nicht funktionieren. siehe Holycarman. Die Lagerbrücken müssen zum Kopf passen oder angepasst werden.

Ansonsten ist dein Vorgehen strukturiert und wird schon zu einer Lösung führen.
Günstig wird mit einem Restrisiko behaftet sein. Aber so wie ich meine, mit einem vertretbaren Risiko, was ich eingehen würde.

Frag mal RunInc direkt, ob er noch nen Ventil zum Proben rumliegen hat. ;)
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Beitragvon holycartman » 10.03.2008, 18:44

huhu,

erstmal zu hägar:
Dieser Dichtsitz ist wie der Rest des Zylinderkopfes aus Alu

der kopf ist aus alu, und die sitze sind eingepresste ringe aus gehärtetem stahl. aber das ist ja zweitens, nur so zur ergänzung.

@fly
ich würde dir empfehlen: kauf die nen zylinderkopf mit nockenwellen und lagern (nockenwellen sind tauschbar, könntest also auch deine nehmen!). also brauchst du minimal den kopf mit der linken und der rechten lagerbrücke.
dann kannst du bei dem kopf gleich mal das ventilspiel kontrollieren und einstellen.
danach baust du den neuen kopf rein, bums aus fertig!
haste wieder ruhe für viele km.
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Beitragvon Hägar » 10.03.2008, 19:26

der kopf ist aus alu, und die sitze sind eingepresste ringe aus gehärtetem stahl.
Nein, ich glaube, das sind sie nicht. Ich muß zugeben, daß ich gerade keinen offenen Zylinderkopf zum Nachschauen hier liegen habe. Aber zumindest bei meinem alten Suzi-Kopf gibt es solche Ringe nicht. Da wird der Ventilsitz durch das Alu des Kopfes gebildet.

Der Rest basiert auf Indizien: Im Werkstatthandbuch wird das Schleifen der Ventilsitze beschrieben. Das wird von Hand mit einem Diamant-Schleifer gemacht. Dort ist eigens ein Warnhinweis zu lesen: Man soll das von Hand gaaanz vorsichtig machen, damit nicht zu viel Material weggenommen wird. Kann mir nicht vorstellen, daß diese Gefahr bei einem gehärteten Ring besteht.

Ich denke, dass wenn das mit dem kürzen de Ventile oder dem abdrehen der Shims funtioniert, dass ich mich für diese Lösung entscheiden werde
Kürzen der Ventile ist insoweit problematisch, daß dafür der Kopf mit viel Trara demontiert und zerlegt werden muß. Einfacher ist es, sich Shims mit Untermaß zu machen / anfertigen zu lassen. Mit abdrehen geht da allerdings kaum was, da die Dinger aus sehr hartem Sintermetall gefertigt sind. Ich denke, daß wohl nur Schleifen in Betracht kommt.

Vielleicht kennst Du jemanden, der Dir die Dinger professionel auf Maß schleifen kann. Ich selbst bin da ziemlich respektlos zu Werke gegangen: Hab mit ein Stück Holz genommen, eine kurze Bohrung zur Aufnahme des Schims reingemacht, und das Shim klemmend reingesteckt. Anschließend habe ich das Holz nach Augenmaß parallel an die Seitenfläche eines Schleifsteins gehalten. Fertig. Nicht professionell, funktioniert aber.

Auf diese Weise kann man sich den Austausch des Zylinderkopfes auf absehbare Zeit sparen.

Falls doch ein neuer Kopf her soll:
Die Lagerbrücken müssen zum Kopf passen oder angepasst werden.
Das ist im Prinzip richtig so. Praktisch würde ich das nicht so genau nehmen. Vielleicht bin ich da etwas mutiger (oder blauäugiger?) als andere, aber ich würde es wagen, die alten Lagerbrücken auf einen neuen Kopf zu schrauben.
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Beitragvon holycartman » 10.03.2008, 20:52

@ hägar

schau dir mal bei meinem "vortrag" ( http://www.miko.yourweb.de/phpBB2/viewtopic.php?t=3935 ) das zweite bild genauer an. da fehlt das eine ventil, da sieht man den ring. mit einem diamantschleifer kann man schnell viel material abtragen, und 1/10 ist schon fast zuviel...

aber ich würde es wagen, die alten Lagerbrücken auf einen neuen Kopf zu schrauben.

das habe ich probiert, und der motor ließ sich nicht mehr drehen, weil die bohrung nicht mehr rund, sondern oval war. der motor würde die nockenwellen schon loßreißen, aber die entstehenden späne würden denke ich die lagersitze kaputt machen! außerdem schleifen sich die nockenwellen dann auch weiter in die lagerhälften des kopfes, womit man nach 1000km das ventilspiel neu einstellen muss. also wenn schon denn schon, neues kopf und die dazu gehörigen brücken...
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Beitragvon Superfly_HOF » 11.03.2008, 00:16

@ holycartman

Bist ja selbst auf der Suche nach nem brauchbarem Zylinderkopf mit Lagerbrücke und weist was das für ein gef....e ist ein Schnäppchen ( <300 Euro) zu machen. ;)

P. S. Teilweise gehn komplette ZZR-Motoren für weniger raus. Verkehrte Welt :roll:

@ all

Mir ist aber noch immer nicht klar, was oder welches Teil Schaden nehmen könnte, wenn ich die Shims dünner schleife, einbaue und fahre bis die nächste Ventileinstellung notwendig ist? Theoretisch kann man das ganze ja bis zum Punkt ausreizen bis man gar keine Shims mehr braucht und das Ventil direkt mit Ventilstößel aneinander ist? (unrealistisch, da die Shims ja ne bestimmte Stärke und damit auch eine bestimmte Belastung aushalten müssen) Dann kann man ja immernoch den Zylinderkopf austauschen, vorausgesetzt man hat bis dahin einen mit allem drum und dran gefunden! :roll:
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Beitragvon Hägar » 11.03.2008, 07:25

@ hägar schau dir mal bei meinem "vortrag" das zweite bild genauer an. da fehlt das eine ventil, da sieht man den ring.
8) Cool, Danke für den Hinweis. 8)

Mir ist aber noch immer nicht klar, was oder welches Teil Schaden nehmen könnte, wenn ich die Shims dünner schleife, einbaue und fahre bis die nächste Ventileinstellung notwendig ist? ... Dann kann man ja immernoch den Zylinderkopf austauschen,
Wenn man ein so altes Motorrad fährt wie wir, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Unverhältnismäßig kostenintensive Werkstatt, oder selber machen incl. Basteln, Improvisieren, Ausprobieren ... und auch mal ein Wagnis eingehen. Ich hatte mich von Anfang an für die zweite Variante entschieden und bislang unterm Strich immer Glück gehabt.

Das ist natürlich Geschmackssache und eine Frage der persönlichen Einstellung. Als ich mich entschloß, das Shim dünner zu schleifen, habe ich mir die gleiche Frage gestellt: Was kann eigentlich passieren? Eigentlich konnte ich keine plausible anderslautende Antwort finden als "gar nichts". Und wenn doch was passiert? Dann wird sich der Schaden wohl auf den Zylinderkopf beschränken.

Wenn ich es nicht gewagt hätte, wäre eh ein neuer Zylinderkopf fällig gewesen. Also konnte ich nichts verlieren, sondern nur gewinnen. Konsequenz: Shim dünner schleifen und abwarten.

Für die Super-Pessimisten: Und wenn doch ein kapitaler Motorschaden eintritt? Nun ja, für diesen Fall steht hier schon geschrieben:
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Beitragvon holycartman » 11.03.2008, 08:28

@fly

finde mal heraus, welche shims du brauchst. und wenn es nur zwei shims sind, die du dünner brauchst, dann gibts da noch ne feine möglichkeit. ich könnte bei mir in der uni nachfragen, in der werkstatt die kennen mich, ob die mir die dinger mal runterschleifen können auf maß. das machen die bestimmt!
dann schickst du mir mal ein paar shims, und die schleif ich dir dann! ein beitrag in die kaffeekasse würden denen sicherlich reichen, außerdem lernen so die lehrlinge mal was neues!
und während du den kopf ein letztes mal fährst, besorgst du dir nen neuen, und dann guckst du mal in meinen beitrag, der wechsel dauert etwa nen tag.
ich hatte mal meinen händler gefragt, der meinte, dass er auch regelmäßig die shims dünner geschliffen hat! bis zu einem gewissen maß mag das gehen, aber unter 2mm würde ich nicht gehen, denke, dass du spröden teile dann brechen könnten. obwohl die ja eigentlich NUR auf druck belastet werden, naja, abwarten...
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Beitragvon Superfly_HOF » 11.03.2008, 11:12

Hätte noch ne andere alternative. Wurde mir von Leuten aus dem englischen ZZR-Forum vorgeschlagen. Scheinbar gibts in Amerika Shims mit weniger als 2,5. Diese solln aber laut Artikelbeschreibung für Motoren unter 400 qcm sein. Fragt sich nur, welchen Durchmesser unsere Shims haben? Diese sind 7,48 mm....


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Wäre das nichts? Die Shims die ich nicht brauche kann ich ja wieder verkaufen. Schade da da noch 19 % Einfuhrsteuer und ca. 2 % Zoll draufkommen. :evil:
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Beitragvon Hägar » 11.03.2008, 11:30

7,48mm müsste gehen. Die ZZR-Shims haben einen grob ausgemeterten Durchmesser von 7,5mm. Ich denke, das passt.

Allerdings ist die abgebildete Kiste abweichend von der Beschreibung in Fächer aufgeteilt, die bei 2,45 mm Dicke aufwärts losgehen. Demnach wäre der interessante Bereich von 2,00 bis 2,45 mm nur unzureichend abgedeckt. Da würde ich vorher mal nachfragen.
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Beitragvon Superfly_HOF » 11.03.2008, 11:38

Ja mach ich, muss aber jetzt in die Arbeit.... Müssen die Shims nicht in irgendeine Nut/Nische gedrückt oder eingelegt werden? Die würden ja sonst durch Vibrationen verrutschen? Deshalb habe ich wegen dem Durchmesser gefragt....

P. S. War grad bei meiner Werke. Meister ist nicht da und selbst wissen sie nicht genau welche Shims man benötigen würde da sie mit meinem Möp nichts am Hut haben. Haben nur gesagt das sie unter 2,5 keine Shims haben und ich mit dem Meister klären muss ob man die abschleifen kann.

Also Morgen vieleicht mehr.....
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Beitragvon Mad-Dog » 11.03.2008, 11:41

Die Ventiltassen haben ausbuchtungen im Durchmesser 7,5mm wo die Shims mitten drin liegen.

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Beitragvon Superfly_HOF » 11.03.2008, 12:08

:D Also reingehn würden sie somit.

Jedoch stellt sich die Frage ob der Shim reingeklemmt ist oder wie die die Teile überhaupt halten. Kann ich mir nichts drunter vorstellen, da ich in diesem Bereich überhaupt keine Ahnung habe. Hab ja noch nie Ventiltassen gesehn geschweige gesehn wie die Shims an den Tassen dran oder drin sind. Nur durch den Druck des Ventilschafts/Feder und dem Gegendruck der Ventiltasse/Nockenwelle können die nicht halten oder? Sollte das ber so sein, kann ich mir vorstellen, dass das Sollmaß des Ventilspiels auch das die GRöße des kleinsten Shims ist! Was ist denn das Sollmaß des Ventilspiels??? 2,5, also das kleinste Shim? Oder vieleich sogar weniger als 2,5? :roll:
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Beitragvon Hägar » 11.03.2008, 12:31

Nur durch den Druck des Ventilschafts/Feder und dem Gegendruck der Ventiltasse/Nockenwelle können die nicht halten oder?
Junge, Du machst Dir zu viel Sorgen. ;) Besorge Dir mal ein Schrauberbuch. Da steht das alles drin.

Bei der Shim-Fixierung ist es genauso, wie Du es vermutest: Die Shims liegen in einer Vertiefung des Federtellers und können deshalb seitlich nicht wegrutschen. Ansonsten sind sie in Druckrichtung nach unten gegen den Ventilschaft und nach oben gegen einen kleinen Vorsprung des Bodens vom Tassenstößel allein durch Druck gehalten. So können sie nicht verloren gehen.

Das Dicken-Sollmaß liegt so etwa bei 3,0 mm. Abweichungen nach oben und unten sind auch beim Neu-Motor möglich, um Fertigungstoleranzen auszugleichen.

Ausgehend vom Sollmaß 3,0 mm bestehen regulär Einstellmöglichkeiten von 0,5 mm nach oben und nach unten. Nach meiner Erfahrung wird das Ventilspiel im Laufe des Motorlebens eher kleiner statt größer. Shim-Dicken > 3,0 mm braucht man eigentlich nicht. Die ganze Einstellerei bewegt sich normalerweise im 2,x mm Bereich. Nach wie vor sehe ich keinen Grund, warum man nicht auch auf kleiner als 2,5 mm gehen könnte. Mein Rat: Versuche es mit dünneren Shims.

Aber aus Deiner ganzen Fragerei entnehme ich, daß Du dieser Bastelei nicht traust. Wenn Dir der Mut fehlt, dann besorge Dir einen neuen Kopf oder einen neuen Motor. Der Rest endet sonst in einer fruchtlosen "ja, aber..." Diskussion ohne Ergebnis.

Es gibt Momemente im Leben, da muß man einfach eine Entscheidung treffen. ;) :D
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Beitragvon Roadrunner » 11.03.2008, 16:23

Ich kann das ganze Abkürzen ! ;)

Mein Schwager fährt eine Honda Pan European ! Die dort verwendeten Shims haben den gleichen Umfang wie unsere , jedoch liegen die alle im 1,xx bereich !!!!

Somit kann man also davon ausgehen das den Shims wohl nichts passiert wenn man sie dünner schleift !!! Ansonsten müßte ja jede Pan ruck zuck im Arsch sein ! ;)

Und an der Motor leistung kanns auch nicht liegen ..... die hat ne ganze ecke mehr Hubraum und PS als unsere ! ;)
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Beitragvon manni » 11.03.2008, 20:15

Wir hatten letztes Jahr das gleiche Problem an einem Ventil.

Wir haben ein passenden Shim aus dem Suzuki Teileregal eingebaut und ca. 10 Tkm später ist das Ventilspiel immer noch im Soll.

Grüssle
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Beitragvon holycartman » 12.03.2008, 08:34

das stimmt!
es gibt viele modelle, wo die shims den gleichen durchmesser haben, und unter 2,5mm liegen. da müsste man mal nachfragen bei den händlern...
wer später bremst, bleibt länger schnell



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Superfly_HOF
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Beitragvon Superfly_HOF » 12.03.2008, 15:12

Also ich war grad beim Schrauber. Der sagte....

1. betroffen seien so ziemlich alle Ventile gleichermaßen (0,10er Lehre passt bei den meisten nicht durch das Ventilspiel hindurch und der kleinste Shim sei bereits eingelegt) Sollwert sei 0,20 - 0,25 je abhängig ob Auslass oder Einlass. Bei einem sei so gar kein Spiel mehr vorhanden.

2. man müsste so viele Shims schleifen und anpassen, teilweise derart, das der Sollwert des Ventilspiels noch nicht mal erreicht werden würde. Mehr abschleifen könnte man, theoretisch, aber das Motorrad würde nicht mehr wirklich lange laufen. Zudem wäre es, sollte das überhaupt klappen, bei der nächsten Ventileinstellung nicht mehr möglich ein fahrbares Ventilspiel einzustellen, was wiederum den Austausch des Zylinderkopfes bedeuten würde. Das ganze würde somit lediglihc hinausgezögert werden. Dafür laufe ich zusätzlich Gefahr, dass das Ventil in diesem Zustand hängen bleiben könnte (Hitze etc.) und ein größerer Schaden eintreten könnte wenn das Ventil festsitzt.

3. der Aufwand die Shims anzupassen steht einem Komplettaustausch eines bereits montierten und eingestellten Zylinderkopfes, welcher noch im guten Zustand ist und noch viele viele Kilometer gefahren werden kann, so gut wie gleich, wäre allerdings die teuere (Teile) aber weitaus professionellere Lösung, wenn das Motorrad nicht gerade seine letzte Saison gefahren werden soll. Der Allgemeinzustand meines Motorrad hätte es sicher verdient

4. nen gebrauchten aber kompletten Zylinderkopf mit Brücke, Nockenwelle, Tassenstößel, Ventile und und und in gutem Zustand für 200,- Euro hätte der Händler ausfindig gemacht und würde diesen für mich privat besorgen und vorher nochmals prüfen

5. Ich habe selbst einen kompletten Zylinderkopf mit allem drum und dran für derzeit 13,15 € gefunden! Der Zustand soll sehr gut sein, wobei ich mich nicht vorher davon überzeugen kann und der Versand relativ lange dauern würde (EU-Ausland). Nichts desto trotz bleibe ich an dem dran (Auktion)

6. meine Altteile würde ich natürlich bekommen und ich sollte diese laut Mechaniker in die Ebucht stellen. Paar Euros blieben da immer hängen, zumal die Nockenwelle ja vollkommen weiterverwendet werden kann, da ist ja nichts dran auszusetzen.


So, nun warte ich auf den Anruf vom Mechaniker, welcher den angebotenen Zylinderkopf seines Gebrauchtteilelieferantes nochmals ansehen will, bevor er ihn mir besorgt. Dieser Zylinderkopf soll, wenn er in gutem Zutand ist, ins Möp gebaut werden und noch viele viele Kilometer halten. Warten wirs ab ;)
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ZZR600D, EZ 1990, candy cardinal red, luminous rose opera, ~ 69.000 km

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