Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

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broky
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Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 11.03.2017, 23:54

Hallo liebe ZZR-Gemeinde,

ich bin neu hier und habe mich soeben in der Rubrik "Neuhier" vorgestellt.
Wie ihr dort lesen könnt, habe ich meine ZZR die letzten Jahre wenig benutzt, das letzte Mal im Sommer 2016, als ich mit meinen Jungs im Schritttempo unsere kleine Sackgasse paarmal auf und ab gefahren bin. Da lief sie noch gut.
Dieses Jahr hab ich sie aus dem Winterschlaf geholt und hatte das erste Mal ein Problem.

Sie lässt sich mit Choke gut starten..läuft da aber schon etwas unrund und nimmt kein Gas an..
wenn sie warm wird, fängt die Drehzahl an zu schwanken und nimmt weiterhin kaum Gas an..
wenn ich per Choke auf 3.-4.000 Umdrehungen hoch gehe, klappt's mit der Gasannahme ein wenig..

Was ich schon gemacht habe:
Ölwechsel..
alter Sprit raus..neuer rein
Zündkerzen, Benzinfilter, Luftfilter neu
Benzinhahn gereinigt..

Jetzt kommts aber!!!

Bin versehentlich gegen den Lenker gekommen und die Maschine hat gewackelt..
sofort ging die Drehzahl hoch..
hab es dann natürlich wiederholt und es passiert immer wieder..
Drehzahl geht hoch und sie nimmt problemlos Gas an..

Hab überall rumgewackelt..
Kabel..Sicherungen..Massepunkte nachgeschaut..
Luft- und Spritleitungen sind auf den ersten Blick auch in Ordnung..
Bekomme es momentan nur hin, wenn ich an der gesamten Maschine wackele..

Was sagen denn die Experten dazu!?
Masse-, Elektro-, Vergaserproblem..
Oder ganz was Anderes!?

Würde mich echt freuen, wenn ich das mit eurer Hilfe hinbekommen würde..

Vorab schonmal schönen Dank

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon TopfGold » 12.03.2017, 07:00

Ich weiß jetzt nicht, ob du an diesem Tag mal "richtig" gefahren bist oder nur die Gasse auf und ab. Meine stottert nach dem Winter auch immer rum und nimmt kein Gas an. Nach langsamem anfahren nimmt sie das Gas immer besser an. Nach 10km ist wieder alles ok.

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 12.03.2017, 08:21

Moin,

danke für so eine frühe Antwort an einem Sonntag Morgen.. :shock:
So wie sie jetzt läuft, kann ich nicht auf die Straße..

Hab übrigens auch schon Vergaserreiniger per Sprit benutzt..seit vier Tagen mit Spezialtank (1 Liter-Flasche)..
und lasse sie jeden Tag mind. einmal warmlaufen, mit dem Ergebnis, dass sie immernoch schlecht läuft..
Danach stinke ich wie ein Tankwart, der morgens mit Benzin duscht..

Die Benzinpumpe würde ich auch ausschließen, da sie meiner Meinung nach normal pumpt..quasi immer mal wieder ein Impuls..ist doch richtig so..Oder!?!?

Hab auch mit den Zündspulen rumgemacht, aber da ändert sich garnix am Lauf..

Lasse sie momentan ohne Tank und ohne Airbox laufen

Bin echt ratlos, was dieses wackeln bewirken soll!?!?!?
:oops: :cry: :(

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon ZiemlichZügigerRacer » 12.03.2017, 10:52

Einfach mal 10 sekunden laufen lassen und danach fühlen ob alle 4 krümmerrohre warm werden... Wenn nicht läuft sie nicht auf allen 4 zylindern und du weißt dann welcher zylinder nicht zündet... Danach den Vergaser und die Zündung checken... Viel kann sich im Vergaser nicht bewegen... Aber zb der Schwimmer. Vielleicht hängt er und die Kiste bekommt zu viel Benzin. Und wenn du daran wackelst hängt er nicht mehr und die Kiste läuft wie geschmiert... Soweit die theorie :)

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 13.03.2017, 17:30

Bis zum Wochenende komm ich nicht mehr dazu..
Werde es aber auf jeden Fall testen und natürlich auch berichten!!

Danke erstmal.. :)

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 23.05.2017, 18:37

Hallo mal wieder..

Nach langer Zeit bin ich endlich soweit, dass ich einen Fortschritt in meiner Problematik verbuchen kann.

Da ich oberflaechlich nichts finden konnte, hab ich letztlich den kompletten Vergaser zerlegt und meinem netten Nachbarn zum Ultraschallen mitgegeben.
Danach hab ich mir noch den Vergaserreperatursatz gegoennt und das ganze Teil laut Handbuch zusammengebastelt.
Lehrlaufschraube auf die empfohlenen 1,5 Umdrehungen raus und los gings..

Mit den 1,5 Drehungen lief sie leider noch nicht gut, hab dann auf 2 Drehungen erweitert und dann schnurrte sie im "Leerlauf" sehr zufriedenstellend, in der Gasannahme leider noch nicht so richtig. Nachdem ich dann die Synchronisierung fertig hatte, war der Leerlauf top und sie drehte auch sehr schoen in die oberen Drehzahlen, aber leider immernoch mit einem quasi Leistungsloch in der Gasannhme aus dem Leerlauf.

Ein Versuch auf 2,5 Leerlaufschraubendrehungen zu gehen ergab keinen Unterschied!?

Also Stand jetzt:
Leerlauf sehr gut..
Gasannahme aus dem Leerlauf im ersten Moment etwas schwach, dannach kommt sie gut hoch.
Wenn man aus hoeheren Drehzahlen Gas wegnimmt und direct wieder Gas gibt, bevor Leerlaufdrehzahl erreicht wurde, gibt es keinerlei Probleme.
Sie ist nur im Bereich 1000-2500 Umdrehungen schwach auf der Brust!?

Da sie ja jetzt quasi bedingt strassentauglich ist, hab ich die restlichen Arbeiten auch noch in Angriff genommen und leider wieder ein neues Probleme bekommen.
Dazu gleich mehr..

Wuerde mich sehr ueber neue Anregungen freuen..

sonnigste Gruesse
broky 8)

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 23.05.2017, 19:11

Hier mein neues Problem..

Mittlerweile hab ich auch neue Reifen montiert und in dem Zusammenhang hab ich mich der hinteren Bremsbelaege und den Bremsfluessigkeiten gewidmet.
Soweit hat hinten alles geklappt..neue Belaege sind drauf und Fluessigkeit ist gewechselt..
Vorne waren die Belaege noch recht gut und der Fluessigkeitswechsel hat auch gut geklappt.....dachte ich bis heute.....

Bin heute zum TUEV gefahren und habe problemlos die Plakette bekommen....HURRA..... =D>

Aber auf dem Rueckweg werd ich ploetzlich immer langsamer, bis ich stehen bleiben musste mit qualmenden Vorderbremsen..

Die Bremse lies nicht mehr locker..

Wuerde sagen, dass im gesamten System Druck war, da auch der Bremshebel kaum noch Weg hatte..bis zum Hebel war Druck drauf...
Es hat eine Weile gedauert, dann hab ich es wieder probiert...und siehe da..dann gings wieder!?!?
Da es nicht mehr weit war, bin ich mit der Hinterradbremse nach Hause gerollt und hab wieder Fragezeichen im Schaedel!?
Ich weiss nicht wie, aber ich konnte es noch einmal zu Hause provozieren..Bremse war fest.. und als ich dann die Entlueftungsschraube aufdrehte, kam Fluessigkeit raus..Druck war weg und das Rad drehte wieder..

Habe vorne Keine Belaege gewechselt und nichts veraendert..."NUR" Bremsfluessigkeit gewechselt...
Vor dem Bremsfluessigkeitswechsel hab ich mehrere Runden zwecks Motorprobefahrt gemacht und da war die Bremse problemlos..etwas schwammig, da alte Fluessigkeit, aber O.K....

Mit der neuen Fluessigkeit habe ich einen sehr schoenen Druckpunkt und gute Bremsleistung und auch wenn ich jetzt im leichten Rollen die Bremse betaetige, funktioniert sie gut und laesst auch wieder los.

Hab natuerlich das gesamt Forum schon durchsucht..aber ich hab weder zu viel Fluessigkeit im Behaelter, noch hab ich die Belaege oder sonstwas am Kolben gemacht!?

Jetzt stellt sich mir die Frage???

Ist vielleicht doch etwas mit dem Kolben!?!? Im Stand funktioniert es aber!?
Hab ich evtl. doch Luft im System!? Hab aber immer einen guten Druckpunkt..
Dann ist da dieses Ruecklaufventil im Hauptbremszylinder!? Aber wie gesagt..bei kalter Bremse im Stand funktioniert alles!?

Bin wieder etwas ratlos und weiss nicht, wo ich anfangen soll!?
Und falls von euch keiner einen guten Ansatzpunkt hat, bleibt natuerlich nur der Gang zur Werkstatt..
den bei Bremsen hoert das "basteln" natuerlich irgendwann auf..

Vielleicht hatte ja schonmal einer von euch genau dieses Problem!?

Vorab schonmal vielen Dank!?

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon Yogi58 » 23.05.2017, 22:04

Ich war sehr erstaunt, als vom hinteren Bremsbelag nach 7500 Kilometern nix mehr zu sehen war. Laut Werkstatt lag die Ursache am Dichtungsring des Bremskolbens. Kolben und Bremsbelag drückten wohl permanent leicht gegen die Bremsscheibe und wurden abgeschliffen weil die alte Dichtung (Bj. 1999) den Kolben nicht mehr richtig los lies.
Wenn vorne also vier Bremsbeläge in zwei Scheiben beißen und sich das ganze bei Hitze ausdehnt ... und die Dichtungen die Kolben nicht mehr richtig zurück lassen ... dann qualmts.
Luft ist vermutlich nicht im System. Da würde die Bremse ausfallen (Luft wird komprimiert und gibt die Kraft nicht weiter) und nicht blockieren.
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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon Zauberer » 28.05.2017, 09:55

Ich würde den Fehler eher oben am Bremszylinder vermuten. Wobei ich mir den Fehler nicht einmal theoretisch erklären kann.
Da müsste ja der Bremskolben hängen bleiben.

Wenn du dich schon ran wagst die Bremsflüssigkeit zu wechseln kann du auch den Bremszylinder komplett tauschen. Kriegst du schon für recht kleines Geld - könnte man in meinem Fundus gucken. ;)
der Zauberer
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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon broky » 15.06.2017, 10:51

Guten Morgen,

wie ihr merkt, kann ich eure Tips und Anregungen leider nur sehr traege umsetzen, wegen Zeitmangel..

Die Bremse funktioniert wieder tadellos..was soll ich sagen..
der "Zauberer" hatte absolut recht..es lag am Bremszylinder..

meine Anfahrschwaeche leider noch nicht..

Ich habe zuerst die Bremskolben an beiden Saetteln durch normalen Bremshebeldruck, soweit ich mich traute, kontrolliert (Holzstueck dazwischen, damit sie nicht rausfallen) rausgedrueckt..
die Kolben erschienen mir noch sehr gut und sehr sauber, zumindest der Teil, der im Sattel war..
den vorderen Teil der Kolben, habe ich sorgfaeltig gereinigt, geschmiert, konnte sie aber nicht wieder reindruecken, da das Problem mit dem Druck auf den Leitungen immernoch da war..
Da meine Leitungen schon recht alt waren (noch Gummileitungen), habe ich mir neue Stahlflex-Leitungen besorgt, um zusaetzlich auch da die Fehlerquelle auszuschliessen.

Also Bremsfluessigkeit raus und Leitungen abgeschraubt..
Und siehe da..die Kolben liessen sich wieder komplett zurueckdruecken..

Als naechstes habe ich den Bremszylinder demontiert..hatte etwas Schwierigkeiten den Sprengring rauszubekommen, aber als alles auseinander war, sah auf den ersten Blick auch da alles gut aus!?!?
Aber dann bemerkte ich, dass diese zweite sehr kleine Ruecklaufbohrung dicht war..habe dann ein Stromkabel zerlegt und zuerst eine einzige Kupferlitze einer Stromleitung genommen und durch rumpopeln diese winzige Bohrung wieder frei bekommen..am Ende habe drei Litzen durchgepasst und der Durchfluss war wieder gewaehrleistet.

Also alles wieder zusammengeschraubt..neue Bremsfluessigkeit rein..und vorsichtige Probefahrt..
Bremse funktioniert super..guter Druckpunkt..und das Rad dreht wieder schoen frei..

Lange Rede -- kurzer Sinn..

es war tatsaechlich diese kleine Ruecklaufbohrung im Bremszylinder (nicht die grosse, die man gut sieht, sondern direkt daneben die winzige), die dicht war und die Bremsfluessigkeit im System unter Druck hielt.

Also nochmals vielen lieben Dank fuer eure Tips und einen besonders dicken Daumen nach oben :thumbsup fuer den Zauberer mit dem richtigen Riecher!!!

Evtl. habt ihr noch den richtigen Tip fuer die Anfahrschwaeche!?!?
Oder soll ich besser einen neuen Thread fuer das Problem oeffnen, da die Ueberschrift ja schon laenger nicht mehr past!?!?

Gruss
Adrian

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Re: Schlechter Leerlauf..besser wenn ich wackele!?!?

Beitragvon ukofumo » 15.06.2017, 15:58

Hi Adrian,
schön das deine Bremse wieder funzt.

bezüglich deiner "Anfahrschwäche" - Ich weiß nun nicht was du so zuvor für Möppis gefahren hast...
naja und sowas ist immer "subjektiv" - und die Zette ist unten rum systembedingt gennerell eher schwächlich
unter 2500-3000 U/min ist da absolute tote Hose... und in den höheren Gängen quittiert die Zette das dann gerne mit "bockigem" Verhalten

vieleicht kannst du das ja noch ein wenig präzisieren - passiert das nur im fahrbetrieb?
und wenn ja aus welchen Situationen heraus
im Leerlauf (also im Stand) sollte sie eig. ganz normal hochdrehen wenn du am Gashahn drehst...
Gruß Uwe
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*Es ist vollkommen egal, wie oft man im Leben hinfällt. Es ist nur wichtig, wie oft man wieder aufsteht.*


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