Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

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Xavista
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Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Xavista » 01.12.2012, 16:28

Ich wollte grade die Kupplungslamellen bei meiner neuen tauschen und beim Lösen des Deckels ist mir eine Schraube abgerissen. Es steht noch ein bisschen was von der Schraube draussen, hat jemand ne Idee wie ich die eventuell noch rausbekomme ohne sie aufbohren zu müssen und nen neues Gewinde reinzuschneiden?
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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Mad-Dog » 01.12.2012, 17:14

ggf. mit WD40 einsprühen und das Gewinde mit ner Zange rausdrehen

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Heidecamper » 01.12.2012, 17:55

Probier doch 2 Muttern drauf zu drehen, die zu kontern und dann vorsichtig rausdrehen. Hast du nur Platz für eine Mutter, dann schraub die drauf und verniete sie.Dann die Schraube vorsichtig rausdrehen, wird schon klappen. ;)
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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon TopfGold » 01.12.2012, 17:56

Und wenn sie trotzdem nicht rausgeht, einfach mal drinlassen und schauen obs auch so dicht bleibt.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon emil » 01.12.2012, 20:06

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon polsucher » 01.12.2012, 21:16

Den Gewindestift fest mit ner Grimpzange spannen und rausdrehen ;)

Edit: Wie Kasi richtig geschrieben hat, meinte ich natürlich die Gripzange und nicht Grimp, wo man kleine steckerchen auf ein kabelende befestigt... :oops:
Zuletzt geändert von polsucher am 02.12.2012, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Kasi » 02.12.2012, 08:57

WD40 oder ähnliches und grippzange sind erste wahl.Linksausdreher ist immer tricky,gerade bei so einer kleinen schraube und wenn der dir abreisst(was sehr schnell geht) hast du ein richtiges problem.
Endlich was zum toben

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Asgard » 02.12.2012, 10:04

Wenn du an ein Schweissgerät kommst einfach ne Mutter draufbrutzeln. Laut meiner Erfahrung ist es meist das letzte an was man denkt,weil der Aufwand recht gross ist aber das geht 100%. Als Tipp bei festsitzenden Schrauben: besser als die diversen Krichöle hilft ein kräftiger Hammerschlag auf den Kopf. Ausserdem bei Alugehäusen hilft kräftiges anwärmen weil sich Alu viel weiter ausdehnt als Metall.
Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Bonnies Clyde » 02.12.2012, 19:37

Also ich würde, nachdem ich auch schon mal mit so einer "Sau" von Schraube gekämpft habe, soweit es geht eine Mutter drauf schrauben und diese dann vorsichtig von außen fest schweißen.
Dann vorsichtig mit einer 1/4 Ratsche die Schraube lösen.
Nicht zu viel Drehmoment ausüben und nicht zwingend ruckartig sondern lieber langsam Druck aufbauen und erhöhen.
Dann hält auch die Schweißnaht bombig.

Mit Linksausdrehern hab ich auch schon gearbeitet. Zum Teil mit Erfolg. Aber die 2 kleinsten Größen in diesen Sets kann man getrost vergessen. Denn diese reisen einfach unfassbar leicht ab.
Wie mein Fahrlehrer schon zu sagen pflegte: "Auf Öl und Wildtieren wird nicht gebremst, die haben einen Reibwert von 0,0!"

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Xavista » 02.12.2012, 21:06

Danke euch schonmal für die Tipps, ich werde allerdings erst am Freitag dazu kommen mich um die Schraube zu kümmern.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon oxtorner » 05.12.2012, 02:33

Moin,
ich würde bei so einem Fall die Finger von Sachen lassen, die mit Schweissen zu tun haben! Klar, wenn man es kann und das nötige Equipment zur Hand hat, dann kann man das so sehr schön machen. Gut geht auch Funkenerosion. Richtig eingestellt, bleibt sogar das Gewinde heil. Laser entfällt, wg. zu hoher Energiedichte im Schneidbereich, aber Elektronenstrahlschneiden geht. Atemschutz wg. Ozon und Bleichschürze wg. Röntgen anlegen!

Ebenso würde ich erst zur Gripzange greifen, wenn sonst überhaupt absolut nix anderes mehr geht. Danach ist nämlich das Restgewinde Schrott und alles mit Muttern geht nicht mehr!

Es geht ja im Grunde nicht nur darum, den Stumpf zu entfernen, sondern auch darum, das Gehäuse und - wenn möglich sogar - das Gewinde zu erhalten. Und das alles mit eigentlich improvisierten Methoden.

Warum ist eigentlich die Schraube abgerissen? Elektrokorrosion? Dann sind Gehäuse und Schraube felsenfest miteinander verbunden. Oder Materialfehler an der Schraube? Wenn Materialfehler an der Schraube, dann sollte sie sich eigentlich mit der Hand lösen lassen. Sonst wird es schwieriger.

Was auch immer man macht, erst sollte man dort wo die Schraube im Gehäuse verschwindet, einen Rostlöser auftragen. Nicht WD40, dessen Kriecheigenschaften sind nicht gut genug!. Der Rostlöser (Caramba o.ä.) soll keinen Rost lösen, sondern schmieren. Es braucht aber einige Zeit, bis es sich in die möglicherweise durch Elektrokorrosion verspakten Gewindegänge gemogelt hat. Also Geduld! Immer mal wieder nachsprühen oder besser mit einem kleinen Pinsel auftragen. Zwei oder drei Nächte zum Einwirken können gerade reichen.

Dann: Bevor geschraubt wird, also bevor Kraft auf den Schraubenrest aufgebracht wird, das Gehäuse anwärmen. Das dauert! Eine Stunde immer mit dem Fön schön das ganze Gehäuse rund um die Schraube anwärmen. Niemals zu lange auf einer Stelle, sonst geht der Lack ab. Ist öde und langweilig, aber es muss sein. Das Alu des Gehäuses dehnt sich aus und die Passung Schraube - Gehäuse wird die paar tausendstel größer, die wir brauchen. Gute 100 Grad dürfen es gerne sein. Vorausgesetzt, es wird möglichst gleichmäßig erwärmt.

Vorm Anwärmen alle Vorbereitungen treffen, die je nach gewählter Methode erforderlich sind. Was ich vorschlage, eskaliert. Also von wenig bis viel Arbeit.

1. Ich meine auf dem Bild erkenne zu können, dass genug Gewinde da ist, um eine Mutter draufdrehen zu können. Wenn das geht, aber zwei normale Muttern nicht, dann eine Flachmutter und eine normale oder eben zwei Flachmuttern draufdrehen. Gegeneinander verspannen, runterdrehen, fertig.

2. Geht das nicht, den Stumpf sehr gründlich entfetten, sprich Bremsenreiniger, Aceton, Waschbenzin, das Gewinde des Schraubenrestes mit feinem (1000) Schmirgelleinen anrauhen. Dasselbe mit der Mutter. Epoxidharz anmischen und die Mutter, (ggf. auch eine Flachmutter) kleben. Also das Gewinde mit dem Harz einstreichen und die Mutter draufdrehen. Warm aushärten lassen. Wie warm es darf, steht auf der Schachtel des Klebers. Rausdrehen.

3. Ich vermute mal, die Schraube ist M6? Dann kann man auch zwei parallele Bahnen feilen, sodass man einen Gabelschlüssel ansetzen kann. Ist eine hundsgemeine Arbeit, weil die Bahnen wirklich parallel sein müssen und sehr maßhaltig, sonst kann man mit dem Gabelschlüssel nicht genug Kraft übertragen.

4. Mutter draufdrehen, ggf. mit Schraubensicherung oder Epoxid-Harz, den Stumpf so plan feilen, das der Stumpf und die Mutter eine Fläche bilden. Mutter und Stumpf dürfen nur noch durch den Spalt des Gewindes zu unterscheiden sein. Jetzt mit einem kleinen Meißel am Rand des Stumpfes gegen die Mutter einmal rundrum einen Grat aufpilzen. Mutter und Stumpf sind dann mechanisch miteinander verbunden und können rausgedreht werden.

5. Den Stumpf flach feilen. In die Planfläche einen Schlitz für ein Schraubendreherbit eines Schlagschraubers feilen oder fräsen. Darauf achten, das der Schlitz genau durch die Mitte geht und das Schraubendreherbit genau aufnehmen kann. Mit Schlagschrauber oder besser Druckluftschlagschrauber rausdrehen.

6. Bolzenausdreher besorgen. Den gibt es in zwei Geschmackrichtungen: Einmal den häufigsten Typ, der es erfordert, in den Bolzen ein Loch zu bohren. Dafür gibt es passenden Führhülsen, damit der Bohrer nicht ausläuft. Dann wird ein Werkzeug in das Loch geschlagen und der Bolzen ausgedreht. Zweite Geschmackrichtung: Eine Klemmvorichtung, die von aussen um den Bolzen fasst und beim Ausdrehen immer enger wird. Ähnlich den Geräten, mit denen man einen Kartuschenölfilter abschraubt.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Ziggy Stardust » 06.12.2012, 20:08

oxtorner hat geschrieben:Moin,
...
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Respekt, das nenne ich mal fundiert.
Einige "Lösungen" kannte ich auch noch nicht, werde ich mir aber merken! =D>
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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Xavista » 07.12.2012, 16:10

hat leider alles nichts genützt, hab heute die Schraube ausgebohrt und nen neues Gewinde reingeschnitten.

Ausprobiert habe ich:
Rostlöser
Heissluftfön
Gripzange
Schlitz in die Mitte schlagen und mit nem Schlagschrauber lösen.

mit mehreren Muttern kontern ging nicht weil das Stück das da noch raus stand einfach zu kurz war. Es passte ca die Hälfte einer Mutter drauf.

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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Heidecamper » 08.12.2012, 10:18

Xavista hat geschrieben:hat leider alles nichts genützt, hab heute die Schraube ausgebohrt und nen neues Gewinde reingeschnitten.


Hast du den Stumpen so gut ausbohren können und das gleiche Gewinde nachgeschnitten oder mußtest du eine Nummer größer schneiden?
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Re: Problem: Schraube vom Kupplungsdeckel abgerissen

Beitragvon Xavista » 11.12.2012, 17:43

selbe Größe. Allerdings ist das Gewinde nun kürzer, da mir wohl in dem Moment wo ich durch die Schraube durch war der Bohrer abgebrochen ist. Musste nun ne Schraube nehmen, die etwa nen cm kürzer ist.


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